Das Unternehmen plant die Umrüstung eines Hochofens, so dass das bei der Roheisenerzeugung entstehende Gichtgas in den Produktionskreislauf zurückgeführt wird. Dabei erlaubt der hohe Kohlenmonoxid-(CO)-Anteil eine deutliche Minderung des Koksbedarfs im Hochofen, was zu weniger klimaschädlichen Kohlendioxid- (CO2)-Emissionen führt.
Gabriel: "Das Vorhaben hat einen ganz außerordentlichen Modellcharakter. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die notwendigen Fördermittel im Bundeshaushalt bereitzustellen. Aus Sicht der Bundesregierung steht einem schnellen Start des Projekts nichts mehr im Weg." Der Bundesumweltminister appellierte an die Konzernleitung, das Projekt mit internationaler Dimension zügig zu realisieren.
In Eisenhüttenstadt soll die Gichtgasrückführung bei der Roheisenerzeugung erstmalig im großtechnischen Maßstab realisiert werden. Bisher wurde das Verfahren im Rahmen des Forschungsprojekts "Ultra Low CO2 Steelmaking" (ULCOS) der europäischen Plattform für Stahlindustrie (ESTEP) an einem kleinen Versuchsofen im schwedischen Lulea erfolgreich realisiert. Die mit der Gichtgasrückführung erreichte Minderung der CO2-Emissionen resultiert vor allem aus dem deutlich geminderten Koksbedarf für den Hochofenprozess. Durch die neue Technologie können mindestens 16 Prozent CO2-Emissionen vermieden werden. Bei flächendeckender Umsetzung dieses Verfahrens in der deutschen Roheisenerzeugung würde das gesamte CO2-Minderungspotential 6,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr betragen (bei gleicher Roheisenerzeugung wie im Jahr 2007).
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