Dobrindt: "Wir brauchen eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bauherren, Planern und ausführenden Unternehmen. Dazu wollen wir auch die Vergabepraxis ändern. Bauprojekte sollen künftig an den qualitativ Besten vergeben werden - und nicht an den vermeintlich Billigsten. Der Preis allein darf kein Ausschlusskriterium sein."
Die Reformkommission möchte erreichen, dass die Qualität der Angebote und der Umgang mit Risiken bei der Vergabe besser berücksichtigt werden. Zugleich sollen ein stetiger Informationsaustausch, klare Entscheidungswege, eine partnerschaftliche Projektcharta und gute Streitschlichtungsmechanismen die Bauprozesse beschleunigen. Die Experten prüfen darüber hinaus, wie sogenannte "Bonus-Malus-Regelungen" eingesetzt werden können. So sollen finanzielle Anreize geschaffen werden, um mit einer Baustelle früher fertig zu werden oder die geplanten Kosten zu unterschreiten.
Wie von Dobrindt im Rahmen der Reformkommission vorgeschlagen, gründen die Verbände der Planungs- und Bauwirtschaft heute die "Plattform Digitales Bauen". Kernstück ist die Einrichtung einer professionellen "Bauen Digital GmbH". Sie soll die Standardisierung von Prozess- und Bauteilbeschreibungen vorantreiben, Leitfäden für digitale Planungsmethoden (Building Information Modeling, BIM) entwickeln und Musterverträge bereitstellen.
Dobrindt: "Die "Bauen Digital GmbH" ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Bauen der Zukunft. Die Plattform soll maßgeblich dazu beitragen, dass modernstes Digitales Bauen in allen Bereichen zum Standard wird. Modernes Bauen heißt: erst digital, dann real bauen. Das muss der Standard werden, um Kosten zu senken und Fehler zu vermeiden."