Die jetzt veröffentlichte erste Förderrichtlinie „Automatisiertes und vernetztes Fahren auf digitalen Testfeldern in Deutschland“ dient der gezielten Förderung von anwendungsnahen, innovativen Lösungen auf digitalen Testfeldern. Dabei soll unter anderem geklärt werden, wie die Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig ausgestaltet werden kann.
Die Ergebnisse fließen in die Arbeit des BMVI bei der Umsetzung der Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren ein.
Alexander Dobrindt: „Automatisierte Fahrsysteme setzen sich Schritt für Schritt durch. Der automatische Bremsassistent oder die digitale Technik sind heute schon Realität. In fünf Jahren werden wir hochautomatisierte Systeme serienmäßig haben, die unsere Autos digital über die Autobahn lenken. Wir wollen unsere Erfolgsgeschichte beim Automobil digital fortschreiben und die Wachstums- und Wohlstandschancen der Mobilität 4.0 nutzen. Mein Ziel ist, dass Deutschland Leitanbieter für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge ist und zum Leitmarkt wird.“
Gefördert werden insbesondere Lösungen, die Erkenntnisse zur Anwendungsreife und zum Wirkungsgrad unterschiedlicher Automatisierungs- und Vernetzungskomponenten liefern. Im Fokus stehen auch innovative Infrastrukturelemente, die die Funktionalitäten auf digitalen Testfeldern aufwerten und das automatisierte und vernetzte Fahren unterstützen. In diesem Rahmen bilden das vernetzte Fahren mit der Vehicle-to-Infrastructure-(V2I) Kommunikation durch neuesten Übertragungsstandards zur Echtzeitkommunikation und der Einsatz modernster Sensorik thematische Schwerpunkte.
Antragsberechtigt sind insbesondere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Forschungseinrichtungen. Auch Bundesbehörden und – einrichtungen dürfen in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Antragsteller auftreten.
Für die Förderung noch 2016 ist Stichtag für die Antragstellung 10.9.2016, spätere Anträge werden ab 2017 gefördert.
Das Bundeskabinett hat am 16. September 2015 die von Bundesminister Dobrindt vorgestellte „Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren“ beschlossen. Ziel ist es, dass Deutschland Leitanbieter für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge ist und zum Leitmarkt wird.
Die Strategie AVF sieht in fünf Handlungsfeldern vielfältige Maßnahmen vor:
- Infrastruktur: Der flächendeckende Ausbau eines leistungsstarken mobilen Breitbandnetzes soll eine Echtzeit-Vernetzung der Fahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur ermöglichen.
- Recht: Es wird ein Rechtsrahmen geschaffen, in dem künftig ein automatisiertes und vernetztes Fahrzeug selbstständig Fahraufgaben übernehmen kann, ohne dass der Fahrer das System permanent überwachen muss.
- Innovation: Um Innovationen im Realbetrieb zu erproben, errichtet das BMVI gemeinsam mit der Automobilindustrie und der Digitalwirtschaft das „Digitale Testfeld Autobahn“ auf der A9 in Bayern. Alle Beteiligten haben diesbezüglich die Weichen mit einer Innovationscharta bereits gestellt.
- IT-Sicherheit: Gemeinsam mit der Industrie und der Wissenschaft werden IT-Sicherheitsstandards für Fahrzeuge entwickelt, um Hackerangriffe zu verhindern. Die Standards sollen in weltweit verbindliche Regelungen überführt werden.
- Datenschutz: Die Fahrer automatisierter und vernetzter Fahrzeuge müssen über die Erhebung und Verwertung von Daten informiert werden und ihre Einwilligung geben. Die Daten gehören dem Nutzer.
Entscheidungen zu Förderungen trifft das BMVI. Die administrative Betreuung der Fördermaßnahme nimmt für das BMVI der Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH wahr:
Telefon: 0 30/31 00 78-3 46, E-Mail: ptavf@vdivde-it.de
Weitere Informationen zum Förderprogramm: www.bmvi.de/avf-forschungsprogramm