Der Ausbau der A 4 konnte als erstes von vier ÖPP-Pilotprojekten fertig gestellt werden. Drei weitere ÖPP-Vorhaben, die die Bundesregierung an private Betreiber vergeben hat, sind noch im Bau. Der ÖPP-Vertrag sieht vor, dass der private Partner "Via Solutions Thüringen" den Ausbau der Strecke übernimmt und diese für einen Zeitraum von 30 Jahren bewirtschaftet sowie die Finanzierung des Leistungspakets bereitstellt. Für Betrieb und Instandhaltung des Teilabschnitts erhält er einen Teil der Lkw-Maut.
Ramsauer: "Das Prinzip der Öffentlich-Privaten Partnerschaften im Autobahnbau erweist sich gleich im ersten Anlauf als Erfolg. Als erstes von vier bundesweiten Pilotprojekten ist der Ausbau der A 4 vier Monate früher als geplant fertig geworden. Die Aufgabenteilung zwischen dem Staat und seinem privaten Partner hat bestens funktioniert. Das kommt vor allem den Verkehrsteilnehmern und der Wirtschaftsregion rund um die Wartburgstadt Eisenach zugute. Mit der Umfahrung der Hörselberge beseitigen wir ein Nadelöhr im Autobahnnetz. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Vollendung der modernen Lebensader A 4."
Zwischen Vergabestart und Verkehrsfreigabe liegen fünfeinhalb Jahre - eine für Großprojekte außergewöhnlich kurze Realisierungszeit. Mehr als die Hälfte der Fahrbahnen mussten komplett neugebaut werden. Im Zuge des Neubaus ist die alte A 4 auf einer Länge von zehn Kilometern vollständig zurückgebaut worden. Auf diese Weise werden nicht nur Tiere und Pflanzen im Naturschutzgebiet Hörselberge geschützt. Es ist auch ein wichtiger Beitrag zur Wiedervernetzung natürlicher Lebensräume.
Die Tranche der ersten vier ÖPP-Pilotprojekte hat ein Bauvolumen von rund 1,1 Milliarden Euro. Mittlerweile hat der Bund eine zweite Staffel mit bundesweit acht weiteren ÖPP-Projekten angestoßen. Diese haben ein Bauvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro. Auch der Freistaat Thüringen ist beteiligt: Das Vergabeverfahren für den Ausbau des Teilabschnitts der A 9 an der Anschlussstelle Lederhose - Landesgrenze Thüringen/Bayern läuft derzeit.