Dazu Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer:
"Der weltweite Warenverkehr nimmt weiter zu. Vor allem der Containerverkehr wächst rasant. Die Schienenanbindung des neuen Tiefwasserhafens ist für die Bewältigung des Güterverkehrs sehr wichtig. Unser Ziel ist es, einen Großteil der Güter von und zum Jade-Weser-Port umweltfreundlich und sicher auf der Schiene zu transportieren. Um mit der Strecke fertig zu sein, bis der Hafen auf Hochtouren läuft, treten wir jetzt aufs Gas. Die Bauarbeiten können Ende des Jahres beginnen, damit die Strecke 2013 durchgängig zweigleisig befahrbar ist. Zum Schutz der Bevölkerung werden gleichzeitig Lärmschutzmaßnahmen an der Strecke realisiert."
Der Jade-Weser-Port bei Wilhelmshaven ist Deutschlands erster Tiefwasserhafen und soll 2012 in Betrieb gehen. Hier werden die Containerschiffe der neuesten Generation anlegen und ihre Güter aus aller Welt abladen und aufnehmen. Die Schiffe haben einen Tiefgang von bis zu 16.5 Metern und eine Länge von 430 Metern. Um die Güter umweltfreundlich und wirtschaftlich auf der Schiene an- und weiter zu transportieren, wird die Schienenstrecke Wilhelmshaven-Oldenburg durchgehend zweigleisig ausgebaut.
Dafür werden Sondermittel aus dem "Finanzierungskreislauf Schiene" bereitgestellt, mit dem es Bundesverkehrsminister Ramsauer Anfang des Jahres gelungen ist, trotz angespannter Haushaltslage in den nächsten vier Jahren eine Milliarde Euro zusätzlich für besonders wichtige Schienenprojekte bereit zu stellen. Mit den Bauarbeiten soll unmittelbar nach Abschluss der beiden notwendigen Planfeststellungsverfahren Ende des Jahres begonnen werden, sie sollen bis 2013 abgeschlossen sein.
Dann kann die ganze Strecke durchgängig mit 120 km/h und erhöhten Radsatzlasten von 23,5 Tonnen befahren werden. Die Arbeiten umfassen neben der Erneuerung der Strecke - neue Gleise und Weichen, ertüchtigter Untergrund - vor allem auch Lärmschutzmaßnahmen für die Anwohner in diesem Bereich. Die Bauarbeiten werden unter "rollendem Rad", also während Betriebs der Strecke durchgeführt.
Dr. Volker Kefer, Infrastrukturvorstand Deutsche Bahn AG:
"Mit der Inbetriebnahme der "Ölweiche" im April hat die Deutsche Bahn ein klares Zeichen gesetzt und noch vor der Inbetriebnahme des neuen Terminals eine leistungsfähige Schienenanbindung des Jade Weser Ports sichergestellt. Mit dem Ausbau dieses Streckenabschnitts haben wir die notwendigen Kapazitäten geschaffen, um das erwartete Transportvolumen in hoher Qualität über die Schiene abzufahren. Wir begrüßen die jetzige Entscheidung des Bundes zur weiteren Finanzierung des zweigleisigen Ausbaus der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven. Dies ist ein wichtiger Beitrag des Bundes, um für die Schiene wichtige Marktanteile im Modalsplit der Verkehrsträger zu sichern und weiter zu steigern."