"Dank des entschlossenen, hochprofessionellen Einsatzes der vor Ort befindlichen Kräfte konnte eine Sicherung des Havaristen erreicht und eine Umweltkatastrophe verhindert werden."
Nachdem die "Lisco Gloria" in der Nacht zum 9. Oktober Feuer gefangen und einen Notruf abgesetzt hatte, übernahm unverzüglich das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung. Der Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Klaus-Dieter Scheurle, überzeugte sich persönlich vor Ort vom Gelingen des Einsatzes.
Die Einsatzleitung vor Ort koordinierte von Bord der "Scharhörn" aus sämtliche Maßnahmen am Unglücksort. Dort waren Brandbekämpfungseinheiten und Verletztenversorgungsteams der Küstenländer sowie zahlreiche Schiffe eingesetzt. Im Verlauf des Unglückstages wurde auf Veranlassung des Havariekommandos ein "Boarding-Team" der "Baltic" von einem Hubschrauber auf der brennenden "Lisco Gloria" abgesetzt. Vier Spezialisten ließen den Anker fallen, so dass das Schiff seitdem fest und stabil liegt.
Am 10. Oktober übernahmen die dänischen Behörden die Gesamteinsatzleitung, da das Schiff in dänischen Gewässern liegt. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung hat noch in der Nacht mit Untersuchungen zur Unfallursache begonnen. Die Ermittlungen zur Ursache des Brandes dauern an.
Erste Hinweise deuten auf eine technische Ursache an einem transportierten LKW hin.
Das Havariekommando, eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer, hat am 1. Januar 2003 seinen Dienst aufgenommen und gewährleistet seitdem ein gemeinsames Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee. Das Havariekommando bündelt die Verantwortung für die Planung, Übung und Durchführung von Maßnahmen zur Verletztenversorgung, zur Schadstoffunfallbekämpfung, zur Brandbekämpfung, zur Hilfeleistung und zur Gefahrenabwehr bezogenen Bergung bei komplexen Schadenslagen auf See.