Ramsauer: "Die konservative Immobilienfinanzierung hat Deutschland vor den Verwerfungen bewahrt, die unter anderem in den USA zu einer dramatischen Wirtschaftskrise geführt haben".
Die populärste Form der Finanzierung der "eigenen vier Wände" ist in Deutschland nach wie vor der Bausparvertrag. Rund 30 Millionen Bausparverträge gibt es derzeit. Dieses Finanzierungsmodell hat sich auf Grund der Unabhängigkeit von den Finanzmärkten als "krisenresistent" bewährt. Bausparen für die eigene Immobilie erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Bausparer werden vom Bund durch die Wohnungsbauprämie unterstützt, die insbesondere Kleinsparer beim Bausparen fördert. Die Arbeitnehmer-Sparzulage unterstützt wiederum Arbeitnehmer mit geringem Einkommen. Die Bundesregierung will damit die Eigentumsquote deutlich steigern. Neben derzeit existierenden staatlichen Förderungen wie der "Eigenheim-Rente" soll dazu vor allem auch das Mietrecht angepasst werden.
Die Wohneigentumsquote liegt in Deutschland derzeit bei 43 Prozent. Für rund 80 Millionen Menschen stehen in Deutschland rund 40 Millionen Wohnungen zur Verfügung. Die Neubautätigkeit ist seit dem Höhepunkt in den 1990er Jahren deutlich gesunken. Nach der Wende wurde vor allem in Ostdeutschland neu gebaut: die Eigentumsquote stieg von 19 Prozent (1993) auf 32,5 Prozent (2008). Heute liegt der Schwerpunkt der Bautätigkeit bei Investitionen in den Bestand. Modernisierungen für mehr Komfort und Energieeffizienz sowie Anpassungen an neue Wohnbedürfnisse, vor allem für ältere Menschen, stehen im Mittelpunkt. Entsprechend sind die Förderprogramme des Bundes auf diese Schwerpunkte ausgelegt. In den vergangenen vier Jahren hat die Bundesregierung für zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für das Bauen und Sanieren rund 6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Seit 2006 wurden fast 1,8 Millionen Wohnungen mit dieser Unterstützung saniert oder neu gebaut.