Ramsauer:
"Baukultur im Infrastruktursektor gründet sich auf drei Säulen: Ingenieurskunst, technische Innovationen und gestalterische Qualität. Baukultur umfasst aber auch den Respekt vor der Natur und einen kenntnisreichen, sensiblen Umgang mit der Landschaft - auch mit der Stadtlandschaft. Baukultur schließt zudem prozessbezogene Aspekte ein, insbesondere die Bürgerbeteiligung."
Im Bereich der klassischen Infrastrukturbauwerke und -anlagen von Straße, Schiene und Wasserstraße, noch viel mehr aber beim Neu- und Ausbau der Netze, Anlagen und Einrichtungen erneuerbarer Energien wird Baukultur immer wichtiger. Die Erscheinungsbilder von Stadt- und Landschaftsräumen werden hier entscheidend beeinflusst.
Ramsauer:
"Baukultur unterbreitet Angebote zur Identifikation und fördert die regionale und lokale Identität. Hier entstehen Bauwerke und Anlagen, die Teile der regionalen Baukultur werden, wenn sie in ihrem landschaftlichen oder städtebaulichen Zusammenhang entworfen werden. Und Baukultur lässt die Fragen der Machbarkeit und Bezahlbarkeit nicht außer Acht, denn eine 'Baukultur im Luxusgewand' wäre nur für einige wenige da. Also: technische und Sicherheitsaspekte, Kosten und Machbarkeit und die gute Gestaltung in Stadt und Landschaft müssen Hand in Hand gehen."
Der Begriff Baukultur beschreibt den Umgang der Gesellschaft mit der gebauten Umwelt, ihrer Planung und Nutzung, ihrer Erhaltung und Weiterentwicklung. Es geht dabei um Architektur, um den Ingenieurbau, Städtebau, Landschaftsplanung, öffentlichen Raum, Denkmalschutz, auch Kunst am Bau. Ansatzpunkt sind Bewusstsein und Werthaltung: der Wille zu einer nachhaltigen Gesamtqualität, die Bereitschaft zur Anwendung Qualitätsstützender Verfahren, die Beteiligung Betroffener.
Externe Links:
http://www.architektur-baukultur.de