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Die wirtschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland im August 2007

(lifePR) (Berlin, )
Die konjunkturellen Auftriebskräfte in Deutschland sind weiter intakt. Im zweiten Quartal 2007 erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt vorläufigen Angaben zufolge preis-, kalender- und saisonbereinigt um 0,3 % gegenüber dem Vorquartal.

Nach einem auch witterungsbedingten Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,5 % im ersten Quartal schwächte sich die Dynamik erwartungsgemäß zwar leicht ab, das Fundament für eine Fortsetzung des Aufschwunges bleibt aber nach wie vor tragfähig. Auch die derzeitigen Korrekturen an den Finanzmärkten stellen keine Gefahr für den Aufschwung in Deutschland dar.

Wachstumsimpulse kamen im zweiten Quartal insbesondere vom Außenhandel und von den Ausrüstungsinvestitionen, während von den Bauinvestitionen dämpfende Effekte ausgingen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal legte das Bruttoinlandsprodukt preis- und kalenderbereinigt um 2,5 % zu.

Die Dynamik im Produzierenden Gewerbe schwächte sich im zweiten Quartal mit einem nur geringen Anstieg der Erzeugung preis- und saisonbereinigt um 0,1 % im Vergleich zum Vorquartal ab (erstes Quartal: +1,8 %). Dabei spielten allerdings auch Sondereffekte, wie die infolge der milden Witterung im Winter entsprechend schwächer ausgefallene Frühjahrsbelebung und zusätzliche Brückentage, eine Rolle.

Die Industrieproduktion entwickelte sich innerhalb des zweiten Quartals uneinheitlich und ging aktuell im Juni um 0,5 % zurück. Mit einem Anstieg um 0,8 % im Zweimonats- und 0,3 % im Quartalsvergleich verläuft sie in der Tendenz aber weiter aufwärts gerichtet. Impulsgeber für die Industrieproduktion waren im zweiten Quartal Vorleistungs-, Investitions- und Konsumgüterproduzenten gleichermaßen.

Mit dem zuletzt im Juni erneut deutlichen Anstieg der Auftragseingänge in der Industrie um saisonbereinigt 4,6 % beschleunigte sich der Orderzuwachs im gesamten zweiten Quartal auf 4,1 % (erstes Quartal: +3,5 %). Dies deutet darauf hin, dass die Industriekonjunktur in ihrer Dynamik im zweiten Halbjahr 2007 wieder zulegen wird. Dabei zeigte sich im zweiten Quartal insbesondere die Nachfrage aus dem Ausland (+6,4 %) und dabei insbesondere aus Ländern der Eurozone (+9,9 %) stark.

Aber auch die Inlandsnachfrage verläuft weiter spürbar aufwärts gerichtet (+1,8 %). Die Hersteller von Investitionsgütern verbuchten, begünstigt durch umfangreiche Großaufträge, einen kräftigen Nachfrageschub (+5,6 %). Eine außerordentlich lebhafte Bestelltätigkeit verzeichneten aber auch die Produzenten von Vorleistungs- und Konsumgütern (+2,3 % bzw. +3,8 %). Diese günstigen Aussichten für die Industrieproduktion wird auch durch die, trotz aktuell leichter Eintrübungen, anhaltend optimistische Stimmung der Unternehmen gestützt.

Die Erzeugung im Bauhauptgewerbe verzeichnete zuletzt einen Rückgang um saisonbereinigt 2,1 % und schwächte sich im gesamten zweiten Quartal um 8,8 % spürbar ab (erstes Quartal: +2,7 %). Damit gingen vom Bauhauptgewerbe deutlich mindernde Effekte auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung aus. Sondereinflüsse, wie der milde Winter und eine entsprechend schwächere Frühjahrsbelebung, wirkten sich allerdings vor allem im Bau stärker noch als in der Industrie dämpfend aus.

Für eine Stabilisierung der Bauproduktion in den kommenden Monaten spricht die nach wie vor rege Bestelltätigkeit im Bauhauptgewerbe. Trotz Abschwächung am aktuellen Rand (Mai: -1,4 %) zeigt sich die Nachfrage nach Bauleistungen in der Tendenz [4] mit +0,8 % im Zweimonats- und +2,9 % im Dreimonatsvergleich weiter aufwärts gerichtet. Auch das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe hat sich zuletzt im Juli wieder etwas verbessert.

Nach dem mehrwertsteuerbedingten deutlichen Rückgang des privaten Konsums im ersten Quartal konnte sich dieser im zweiten Quartal mit einem Anstieg des Umsatzvolumens im Einzelhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen und Tankstellen) um saisonbereinigt 0,5 % gegenüber dem Vorquartal wieder beleben (erstes Quartal: -2,3 %). Die Mehrwertsteueranhebung hat allerdings auch im zweiten Quartal noch nachgewirkt.

Dies wird unter anderem bei den weiter unter dem Vorjahreswert liegenden Neuzulassungen für PKWs sichtbar. Ausgehend von der anhaltend positiven Beschäftigungsentwicklung und der Verbesserung der Einkommensperspektiven der privaten Haushalte bleiben die Aussichten für eine weitere Erholung des privaten Konsums aber insgesamt gut.

Die Ausfuhrdynamik hat sich nach der Abschwächung im ersten Quartal (-0,4 %) im zweiten Quartal wieder beschleunigt (+0,6 %). Im aktuellen Berichtsmonat Juni stiegen die nominellen Warenausfuhren dabei merklich um saisonbereinigt 2,1 % an. Die Rahmenbedingungen für eine weiter aufwärts gerichtete Exportentwicklung bleiben günstig.

Zwar haben sich die Unsicherheiten an den Märkten im Zusammenhang mit den weltweiten Korrekturen an den Finanzmärkten erhöht, die Auswirkungen auf das Wachstum der Weltwirtschaft sollten aber begrenzt bleiben. Für eine weiterhin dynamische Ausfuhrentwicklung sprechen insbesondere die hohe Auslandsnachfrage nach deutschen Industriegütern und die weiter auf hohem Niveau tendierenden ifo-Exporterwartungen. Die nominellen Wareneinfuhren gingen hingegen im zweiten Quartal um saisonbereinigt 0,3 % zurück (erstes Quartal: +1,7 %).

Die konjunkturelle Belebung am Arbeitsmarkt setzt sich fort. Die Beschäftigungszunahme fiel im Juni mit saisonbereinigt +41.000 Erwerbstätigen wieder kräftiger aus als in den Monaten zuvor. Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 636.000 auf derzeit 39,79 Mio. (Ursprungszahlen). Der Beschäftigungsaufbau wird dabei weiterhin maßgeblich vom Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung getragen, die sich nach vorläufigen Schätzungen im Mai gegenüber dem Vorjahr um 561.000 auf 26,86 Mio. erhöhte.

Im Gegenzug setzte sich der Rückgang der registrierten Arbeitslosigkeit im saisonbereinigten Verlauf auch im Juli fort (45.000). Im nicht saisonbereinigten Verlauf bewirkte die Ferienzeit hingegen einen jahreszeitlich üblichen, allerdings vergleichsweise gering ausfallenden Anstieg der Arbeitslosigkeit um +28.000 Personen auf 3,715 Mio. Arbeitslose.

Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juli um 0,4 % gegenüber dem Vormonat (Juni: +0,1 %). Die Beschleunigung des Preisauftriebes im Juli ist jedoch wesentlich auf saisonale Einflüsse, insbesondere die mit der Ferienzeit verbundenen Preisanstiege bei Pauschalreisen und Beherbergungsdienstleistungen, zurückzuführen. Die Jahresrate der Verbraucherpreisinflation erhöhte sich im Juli entsprechend wieder leicht auf 1,9 % (Juni 1,8 %).
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