Gezielte Unterstützung können Interim Manager bieten. Sie überbrücken Vakanzen und bringen Best Practice Erfahrungen ein. "Interim Manager gewinnen im Finanz- und Rechnungswesen enorm an Bedeutung", bestätigt Christel Schelling, Präsidentin des Bundesverbandes der Bilanzbuchhalter und Controller e.V. (BVBC). Vorbei ist die Zeit, in der Interim Manager vorrangig in Krisensituationen oder bei Restrukturierungen zum Einsatz kamen. Heute sind sie vermehrt im Alltagsgeschäft gefragt. So lassen sich auch komplexe Handlungsoptionen zwischen Soll und Haben prüfen und firmenindividuelle Praxislösungen entwickeln. Die Einsatzbereiche von Interim Managern reichen von der internationalen Rechnungslegung über das Cash Management bis hin zum Business Unit Controlling.
Immer häufiger steht die sukzessive Optimierung vorhandener Strukturen und Abläufe im Vordergrund. Daher sind die Erfolgsaussichten eines Interim Managements besonders hoch, wenn die Zusammenarbeit mit den Stammkräften reibungslos funktioniert und der Entfaltung von Mitarbeiterpotenzialen Rechnung getragen wird. "Ganz wichtig ist, dass Interim Manager auch zum Wissenstransfer bereit sind," betont BVBC-Präsidentin Christel Schelling. "Ansonsten geraten Firmen leicht in eine hohe Abhängigkeit." Liegen die richtigen Rahmenbedingungen vor, entsteht für Auftraggeber und Interim Manager eine win-win-Situation.
Gezielte Hilfe, dauerhafter Nutzen
Bei Auswahl und Einsatz von Interim Managern zählen nicht allein fachliche Qualitäten. Sind die richtigen Voraussetzungen erfüllt, kann ein Unternehmen langfristig von der neuen Expertise profitieren. Der BVBC empfiehlt, folgende Punkte unbedingt im Blick zu behalten.
1. Fester Zeitrahmen: Interim Manager sind Führungskräfte auf Zeit. Sie sollten grundsätzlich mit kurzfristigen Projekten und Aufgaben betraut werden. Die Einsatzdauer beträgt in der Regel sieben bis zwölf Monate und höchstens zwei Jahre. Das setzt zusätzliche Leistungsanreize und schließt eine nachträgliche Verlängerung nicht aus.
2. Schnelle Integration: Zeitmanager sollten sich nicht in der Chefetage abschotten, sondern in bestehende Teamstrukturen eingliedern. Besonders wertvoll sind Kandidaten mit einer hohen Sozialkompetenz und Praxisorientierung. Wer interdisziplinär denken und agieren kann, gewinnt schnell an Akzeptanz.
3. Hoher Wissenstransfer: Besonders wertvoll sind Zeitmanager, wenn sie sich im Laufe des Engagements selbst entbehrlich machen. Je strukturierter und transparenter sie vorgehen, desto einfacher können Stammkräfte in ihre Fußstapfen treten. Der Wissenstransfer sollte immer zu den zentralen Projektaufgaben zählen.