Seit 2004 müssen Containerbinnenschiffe in den Nordseehäfen Antwerpen und Rotterdam immer wieder Wartezeiten von 24 bis 72 Stunden hinnehmen, obwohl die Binnenschiffe angemeldet sind und pünktlich am Terminal erscheinen. Die unzureichend vorhandenen Umschlagskapazitäten werden von den Betreibern der Terminals bevorzugt zum Laden und Löschen von Seeschiffen eingeteilt. Denn Verspätungen beim Umschlag der Ozeanriesen kosten die Terminals Geld, während die verspätete Abfertigung von Binnenschiffen bisher keine finanziellen Konsequenzen für die Terminalbetreiber hat.
In der Vergangenheit hat das Gewerbe mehrfach in Gesprächen versucht, die Umschlags-betriebe zu Strukturmaßnahmen zu bewegen; erzielt wurde aber nur eine vorübergehende Verbesserung der Situation. Aufgrund des anhaltend starken Mengenwachstums im internationalen Containerverkehr muss die Containerbinnenschifffahrt heute erneut feststellen, dass kurzfristige Maßnahmen nicht fruchten können, solange das grundsätzliche Problem der fehlenden Umschlagskapazitäten in den Häfen bestehen bleibt. Ein weiterer Lösungsansatz könnte ein Regelwerk sein, das der Binnenschifffahrt eine angemessene Behandlung bei der Abfertigung zusichert.