Nach Bekanntgabe der offiziellen Ernteermittlung durch das Bundesministerium steht nun fest, dass die Kartoffelernte 2012 in Deutschland mit 10,6 Mio. Tonnen knapp 11 % hinter der Vorjahresernte zurückbleibt. Ähnlich sieht die Lage in den für die Verarbeitung besonders wichtigen Nachbarstaaten in Westeuropa aus. Zusätzlich verzeichnen Belgien und Großbritannien große Ernteausfälle durch niederschlagsreiche, nasskalte Witterung während der Vegetation und der Ernte.
Damit ist die verfügbare Kartoffelrohstoffmenge sowohl in Deutschland als auch in der EU mit den Mengen aus den beiden Hochpreisjahren 2006 und 2010 vergleichbar. Hinzu kommt, dass die für die Verarbeitung wichtigen Übergrößenanteile geringer sind als im Vorjahr. Der Rückgang der Erntemengen ist bedingt durch starke Flächeneinschränkungen und vegetationsbedingte Ertragsrückgänge in nahezu allen Ländern.
Als Folge davon, sind die Preise für Verarbeitungskartoffeln schon während der Ernte extrem angestiegen und könnten nach Abschluss der Einlagerung noch einmal einen deutlichen Sprung nach oben machen, wie die Terminmarktnotierungen von bis zu € 29,50 / 100 kg für April 2013 und Forderungen der Anbieter schon heute verdeutlichen.
Zusammen mit dem Preisanstieg fast aller weiteren agrarischen Rohstoffe und deutlich steigenden Energiekosten durch die zu erwartende Erhöhung der EEG-Umlage von 3,6 Cent/kWh auf rund 5,3 Cent/kWh, muss nach Aussage des Bundesverbandes mit einem deutlichen Preisanstieg für alle Kartoffelverarbeitungsprodukte gerechnet werden.