Zwar will die EU-Kommission die Einfuhrzölle in dieser Woche senken, aber reichen wird dies nicht. Preis und Qualität sind bei der Importware nicht immer stimmig. Die deutsche Industrie würde wesentlich lieber auf den bewährten heimischen Zucker zugreifen. Im Prinzip wäre auch noch eine stattliche Menge vorhanden. 350.000 t Zucker liegen auf Lager, dürfen aber nicht im Inland vermarktet werden. Die Zuckerquoten, d. h. die politisch festgelegten maximalen Produktionsmengen in der EU sind bereits ausgeschöpft. Die EU-Kommission hat daher vorgeschlagen, diese "Überproduktion" von 350.000 t zum Export freizugeben.
"Dieser Vorschlag ist angesichts des Mangels an Quotenzucker im Binnenmarkt absurd", hat sich der BOGK daher heute an die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner gewandt. Anstelle zum Export müsse dieser Zucker zur Verwendung durch die Verarbeitungsindustrie in der EU freigegeben werden.
In dieser Forderung stimmt der BOGK mit der übrigen zucker-verarbeitenden Industrie überein. So hat sich bereits der Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie in einer Pressemitteilung in der vergangenen Woche gleichgerichtet geäußert. Beide Verbände sind in Brüssel im Europäischen Verband der Zuckerverarbeiter, CIUS, und im Informationszentrum Zuckerverwender, IZZ, organisiert.