Wer sich heutzutage mit dem HI-Virus ansteckt, kann aber zumindest effektiv behandelt werden. Insbesondere die in den 90er Jahren neu eingeführte und immer weiter optimierte antiretrovirale Kombinationstherapie hat vieles verändert. Vorher starben HIV-Infizierte in hoch entwickelten Ländern meist innerhalb von 8 bis 15 Jahren nach ihrer Ansteckung, heute haben viele von ihnen eine fast normale durchschnittliche Lebenserwartung. Außerdem ist auch die Lebensqualität von HIV-Patienten gestiegen, unter anderem weil die neueren Medikamente weniger Nebenwirkungen haben. Insbesondere mit Fixkombinationen aus einer Tablette täglich, ist ein Fortschritt gemacht worden, der den Alltag von Aidskranken erleichtert. Trotzdem bleiben die chronische Krankheit und die regelmäßige Einnahme von Medikamenten eine große Belastung für die Betroffenen. "Gerade jüngere Menschen unterschätzen den Aids-Erreger häufig, weil weniger Erkrankte daran versterben und viele Infizierte nach außen hin gesund erscheinen", so Gerbsch. "Das ist fatal und auch wir Arzneimittelhersteller sind in der Pflicht, hier Klarheit zu schaffen: Der HIV-Erreger ist trotz großer Erfolge noch lange nicht besiegt und noch immer sterben Menschen daran. Aufklärung ist mehr denn je notwendig."
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