Die relativ unbekannte Leishmaniose ist vor allem eine Krankheit der dritten Welt, in Europa gilt sie als Seltene Erkrankung, das heißt, dass nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen das spezifische Krankheitsbild aufweisen. Nach Angaben des Instituts für Tropenmedizin an der Berliner Charité leben derzeit weltweit rund 350 Millionen Menschen in Leishmaniose-Risikogebieten, 14 Millionen sind aktuell mit einem der Erreger infiziert. Von der gefährlichen viszeralen Leishmaniose betroffen sind vor allem Menschen in Indien, Bangladesch und Nepal, allein in diesen Ländern treten etwa 300.000 Fälle pro Jahr auf. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schätzt, dass weltweit jährlich knapp 60.000 Todesfälle vorkommen. Dass die ursprünglich auf die Tropen begrenzte Krankheit mittlerweile auch in gemäßigteren Klimazonen wie Südeuropa diagnostiziert wird, begründen viele Experten mit dem Klimawandel und tatsächlich weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) immer häufiger auf schwere Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel hin. "Die pharmazeutische Industrie hat sich schon lange auf die Globalisierung von Krankheiten eingestellt und reagiert darauf", sagt Henning Fahrenkamp. "Derzeit sind zahlreiche Impfstoffen in der Entwicklung, so zum Beispiel gegen Dengue-Fieber, viele andere sind bereits schon zugelassen, so dass Krankheiten verhindert werden können, die früher ein Problem waren. Die Cholera zum Beispiel hat dank eines Impfstoffs deutlich an Schrecken verloren. Damit können wir uns natürlich noch nicht zufrieden geben, wir müssen weiter am Ball bleiben und uns gegen immer neue Gesundheitsrisiken aus aller Welt wappnen."
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene. Über 240 Unternehmen mit ca. 73.000 Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen