Dass manche pflanzliche Arzneimittel bei der Herstellung mit Alkohol angereichert werden, ist unerlässlich. So dient Ethanol zum Beispiel dazu, einzelne wirksame Pflanzenstoffe zu lösen und so die Basis des pflanzlichen Arzneimittels zu gewinnen. Alkohol als Begleitstoff kann auch ganz praktische Effekte bei der Einnahme mit sich bringen, weil er dazu beitragen kann, dass bestimmte Wirkstoffe schneller von der Magen- und Dünndarmschleimhaut ins Blut übergehen. Nicht zuletzt wird Alkohol auch als Konservierungsstoff benutzt. Damit ist er maßgeblich dafür verantwortlich, dass pflanzliche Präparate stabilisiert werden und wir sie länger aufbewahren und wiederverwenden können. Würde man statt Alkohol künstlich hergestellte Konservierungsstoffe verwenden, erhöhte sich auch das Risiko allergischer Reaktionen aufseiten der Patientinnen und Patienten. "Alkohol in pflanzlichen Arzneimitteln hat also durchaus auch für junge Menschen viele Vorteile", sagt Nicole Armbrüster. "Einen Schwips oder körperliche Schäden muss man nicht befürchten, wenn genau die ärztlich verordnete Menge eingenommen wird. Geringe Alkoholmengen können Kinder sehr schnell verstoffwechseln. Übrigens produziert jeder menschliche Körper von sich aus Alkohol, etwa wenn Essensreste im Magen-Darmtrakt gären. Zudem nehmen sowohl Erwachsene als auch Kinder im Alltag durch die Nahrung unwissentlich Alkohol zu sich, zum Beispiel wenn sie Brot essen oder Apfelsaft trinken. Allein ein Glas Apfelsaft enthält etwa 0,4 Prozent Alkohol. Nach Angaben der Universität Leipzig nimmt man mit so einem Glas hochgerechnet etwa doppelt so viel Alkohol auf wie durch eine Erwachsenen-Dosis Magentropfen mit 31 Prozent Alkoholgehalt."
Audio-O-Töne der BPI-Expertin Dr. Nicole Armbrüster finden Sie unter: http://www.bpi.de/...
HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können kei-nen Arztbesuch ersetzen.