Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland seien angesichts guter Konjunktur und hoher Steuereinnahmen nach wie vor günstig, um die Arzneimittelpolitik zukunftsweisend auszugestalten, so Fahrenkamp. Dazu sei man schon seit einiger Zeit mit der Bundesregierung im Gespräch: „Der laufende Pharmadialog lässt uns hoffen, dass den gemeinsam gesteckten Zielen, die Arzneimittelforschung, -entwicklung und -produktion am Standort Deutschland zu erhalten und zu stärken, auch Taten folgen werden“, so der BPI-Hauptgeschäftsführer. „Wir haben als Pharmaindustrie nach wie vor eine sehr hohe Innovationskraft und sind ein wichtiges wirtschaftliches Zugpferd. Das wollen wir auch bleiben, vor allem zum Wohle der Patientinnen und Patienten in unserem Land, die auch dauerhaft eine exzellente Arzneimittelversorgung haben sollten.“
Eine gute Gesundheitsversorgung hat ihren Preis, gerade wenn es um neu eingeführte Innovationen geht. Von der immer wieder gerne zitierten Kostenexplosion im Gesundheitswesen kann aber nach wie vor keine Rede sein, wie amtliche Daten zeigen. Demnach liegt der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit Jahrzehnten stabil bei etwa 11 Prozent. In absoluten Zahlen steigen die Ausgaben natürlich von Jahr zu Jahr kontinuierlich an. Im Arzneimittelbereich lagen die GKV-Ausgaben in 2014 bei rund 33 Milliarden Euro und machten 16 Prozent der Gesamtausgaben aus, im Jahr 2013 waren es rund 30 Milliarden Euro. „Dieser moderate Anstieg ist nachvollziehbar, denn er basiert ganz wesentlich auf neuen, zum Teil sogar bahnbrechenden Therapieoptionen für Patientinnen und Patienten“, erklärt Fahrenkamp. „Wer die Entwicklung langfristig betrachte, sieht, dass durch solche zunächst kostenintensiven Präparate am Ende sogar Folgekosten, etwa durch vermiedene Transplantationen, eingespart werden können.“
Die Pharma Daten 2015 zeigen ein weiteres Mal, dass die Pharmaindustrie am Standort Deutschland zu den forschungsintensivsten Branchen gehört. Allein im Jahr 2013 wurde rund 13 Prozent des Branchenumsatzes in Forschung und Entwicklung investiert, höher liegt aktuell hier nur noch die IT-Branche. Die Industriezweige Luft- und Raumfahrt sowie Automobilbau liegen weit abgeschlagen dahinter. „Vergessen wir nicht, dass gerade Arzneimittelinnovationen in einem langwierigen, von Höhen und Tiefen geprägten Prozess entstehen“, erklärt Henning Fahrenkamp. „Große Sprünge sind eher selten, häufig sind es Schrittinnovationen auf Basis bewährter Wirkstoffe, die die Entwicklung vorantreiben. Und hier liegt die Domäne gerade mittelständischer deutscher Hersteller, die hochqualifizierte Mitarbeiter in ihren Reihen haben. Ihnen sollte man gute Rahmenbedingungen bieten, anstatt ihnen durch Überregulierung Steine in den Weg zu legen.“
Die Pharma-Daten 2015 können über die Pressestelle des BPI angefordert werden und stehen unter www.bpi.de/... auch als Kompaktversion, und mit einem Grafikpaket zur Verfügung. In Kürze finden Sie dort auch eine englische Version.