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Tabletten bitte nur an Sollbruchstellen teilen!

(lifePR) (Berlin, )
Nicht jede Tablette kann zerteilt werden, denn viele von ihnen wirken dann nicht mehr richtig. Patienten, die halbe Wirkstoffdosen einnehmen wollen, sollten also vorher prüfen, ob die Tablette vor ihnen überhaupt zum Teilen vorgesehen ist. Dies kann man zum Beispiel im Beipackzettel erfahren. "Ob man das Arzneimittel teilen kann, erkennt man übrigens auch sehr schnell an der sogenannten Sollbruchstelle in der Mitte des Präparates", erklärt Thomas Brückner, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI). "Wenn so eine Kerbe vorhanden ist, lässt sich die Tablette mit leichtem Fingerdruck auf die beiden Kanten in zwei Teile brechen, die dann jeweils die Hälfte des Wirkstoffes enthalten müssen. So schreibt es das Arzneibuch den Herstellern vor. Gibt es keine Sollbruchstelle, dann sollte man die Pille auf keinen Fall gewaltsam teilen. Es besteht nämlich die Gefahr, dass das Präparat zerbröselt und nicht mehr eingenommen werden kann. Aber selbst wenn die Hälften ganz bleiben, ist fraglich, ob so noch exakt dosiert werden kann oder ob von dem unsachgemäß geteilten Präparat sogar Gesundheitsgefahren ausgehen können. Sprechen Sie daher unbedingt mit ihrem Arzt oder Apotheker über die Tablettenart und die richtige Dosierung und fragen Sie lieber noch einmal nach, wenn Sie halbe Tabletten einnehmen sollen."

Dass Patienten ihre Tabletten teilen, ist gang und gäbe. Oft geschieht dies auf ärztliche Anweisung, zum Beispiel, wenn eine Therapie begonnen oder langsam abgesetzt wird. Es kommt aber auch immer wieder vor, dass Arzneimittel ohne medizinischen Rat kleiner dosiert werden, zum Beispiel um sie leichter schlucken zu können. Nicht immer werden dabei Tabletten geteilt, die über eine Sollbruchstelle verfügen. Eine bereits 2006 im European Journal of Clinical Pharmacology veröffentlichte Studie an fast 1000 deutschen Patienten hat ergeben, dass rund ein Viertel der ihnen verordneten festen Arzneimittel, also Tabletten und Dragees, geteilt wurden. Dabei zeigte sich, dass rund vier Prozent der Präparate gar nicht dazu geeignet waren. Thomas Brückner kennt das Problem aus eigener Erfahrung: "Manche Patienten beschweren sich beim Arzt oder Apotheker, dass ihr Medikament gar nicht wirkt oder eine bestimmte ungewohnte Nebenwirkung wie zum Beispiel einen sauren Magen ausgelöst hat. Das kann dann möglicherweise daran liegen, dass sie überzogene Tabletten oder Dragees zerteilt oder gemörsert und dann eingenommen haben. Diese Präparate haben jedoch häufig deshalb eine Schutzhülle, damit sie als Ganzes den Magen passieren und erst im Dünndarm zerfallen, wo sie vom Körper aufgenommen werden. Zerbricht man sie, ist der Schutz passé und der Wirkstoff wird bereits im Magen ausgeschüttet, wo er mitunter die Schleimhaut angreift. Auch Retard-Tabletten, die ihren Wirkstoff erst nach und nach abgeben sollen, dürfen niemals zerbrochen werden, da sie sonst nicht richtig wirken können", warnt Brückner.

HINWEIS: Die hier genannten allgemeinen Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder -behandlung. Sie können keinen Arztbesuch ersetzen.

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