Der in Fulda anlässlich der Messe "Die Zweithaar" zum zweiten Mal vergebene Award für das Lebenswerk ging in diesem Jahr an Annette Rexrodt von Fircks (49), Gründerin der gleichnamigen Stiftung, mit unendlich viel Lebensmut - und willen. Das stellte die in Essen geborene Autorin und beliebter Talkshow-Gast mehr als deutlich unter Beweis, als sie 1998 die Diagnose Brustkrebs erhält. Die Ärzte geben ihr kaum mehr als 15% Überlebenschance. Die Mutter dreier kleiner Kinder aber verliert nicht den Lebensmut, beginnt zu kämpfen und entwickelt Hand in Hand mit der Schulmedizin eigene Überlebensstrategien. Sie hat nicht nur überlebt, sondern gilt heute als geheilt. Dass auch das scheinbar Unmögliche möglich ist, wollte sie, zusammen mit ihren Erfahrungen, anderen an Krebs erkrankten Frauen mitteilen. Seit einigen Jahren schreibt sie Bücher und hält Vorträge dazu. Regelmäßig ist sie auf der Spiegel-Bestseller-Liste zu finden. Kein Wunder: Ihre Bücher berühren nicht nur, sondern sind Lebenshilfe für Frauen, die sich in einer ähnlichen Situation wie damals Annette Rexrodt von Fircks, befinden. Doch ihre Form von Lebenshilfe geht weit über das Schreiben hinaus. 2005 gründet sie die Rexrodt von Fircks Stiftung für krebskranke Mütter und deren Kinder. Ihr Modellprojekt "gemeinsam gesund werden" ermöglicht es Müttern und Kindern nach der Krebsbehandlung der Mutter sich in Grömitz einer gemeinsamen Reha-Maßnahme zu unterziehen. Denn Kinder leiden sehr unter der Erkrankung der Mutter, sind psychisch belastet und werden teilweise verhaltensauffällig. Doch meistens denkt niemand an die Kinder, wenn die Mütter krank werden, ihre Haare verlieren und vom Tod bedroht sind. In Grömitz lernen die Kinder unter psychologischer Betreuung mit dieser Situation umzugehen. 2006 wurde Annette Rexrodt von Fircks für dieses Engagement bereits von der Zeitschrift "Bild der Frau" zur Frau des Jahres gewählt.
All dies fasste Laudatorin Petra Dehler, Pressereferentin des BVZ, in einer bewegenden Ansprache zusammen. Unter tosendem Applaus konnte sie einer äußerst ergriffenen Annette Rexrodt von Fircks den BVZ Award überreichen. Diese bedankte sich sichtlich gerührt für diese Auszeichnung. In ihrer Dankesrede nahm sie die Gäste der Veranstaltung mit auf eine emotionale Reise, in der sie von ihrer Krebserkrankung, ihrem Leiden, dem Verlust ihrer Haare und dem Glück heute noch zu leben und helfen zu dürfen, erzählte.
"Wir haben uns aus voller Überzeugung für Annette Rexrodt von Fircks entschieden, denn wir, der BVZ, sind der Meinung, dass so viel Einsatz, Engagement, Persönlichkeit, Mut und Menschlichkeit geehrt und publik gemacht werden muss", fasste Petra Dehler die Gründe für die Entscheidung des BVZ zusammen. Der BVZ wird daher auch weiterhin den Erlös aus Haarspenden der Stiftung zukommen lassen.