Der BVZ, Bundsverband der Zweithaar-Spezialisten e.V., versteht sich nicht nur als Verband, der seine Mitglieder nach innen und außen vertritt, sondern fühlt sich darüber hinaus auch verpflichtet, mit hohem sozialem Engagement und entsprechenden Charity-Aktionen auf die Situation Betroffener aufmerksam zu machen und diese zu unterstützen. Dass dabei natürlich Haare eine besondere Rolle spielen ist selbstverständlich. Und so wurde, frei nach Grimms Märchen "Rapunzel" die bundesweite, gleichnamige Aktion ins Leben gerufen, bei der die Mitglieder des BVZ aufgefordert werden, ihre Kunden zu bitten, Haare zu spenden. "Es können frisch abgeschnittene Haare aber auch der Zopf, den Omi vor 40 Jahren in Seidenpapier gewickelt hat und seitdem auf dem Dachboden aufbewahrt, gespendet werden", erklärt Peter Volk, erster Vorsitzender des BVZ. Die im Aktionszeitraum von Juni bis Oktober 2010 gesammelten Haare werden dann an Zweithaar-Hersteller versteigert, die wiederum diese Haare dann für Perücken oder Toupets verwenden können. Voraussetzung für eine wieder verwendbare Haarspende ist, dass die Haare mindestens 25 bis 30 Zentimeter lang und chemisch nicht behandelt sind. Gefärbtes oder dauergewelltes Haar kann nicht verwendet werden.
Parallel zu der Haarspende werden die teilnehmenden Mitglieder gebeten, Spendenboxen aufzustellen und Geld zu sammeln. Die gesamte Summe wird der Rexrodt von Fircks Stiftung zugute kommen, die in der Klinik Ostseedeich in Grömitz ein Modellprojekt mit dem Titel "Gemeinsam gesund werden" ins Leben gerufen hat. Jährlich können dort 450 Mütter gemeinsam mit ihren kleinen Kindern direkt nach ihrer akuten Krebstherapie eine Reha-Behandlung mit psychologischer Betreuung anschließen. Denn Haarausfall als Folge einer Chemotherapie ist nicht nur für die Betroffenen eine enorme psychische Belastung, sondern vor allem auch für die Kinder. "Wenn der Mutter die Haare ausfallen, stellen Kinder Fragen, auf die sie häufig keine Antwort bekommen. Sie sehen die Veränderung und spüren, dass diese Krankheit sogar lebensbedrohlich sein kann. Ihre Welt gerät aus den Fugen und die Angst, die geliebte Mutter zu verlieren dominiert Alltag und Seele", weiß Petra Dehler, Pressereferentin des BVZ aus eigener Erfahrung als Inhaberin einer Zweithaar-Praxis zu berichten.