Auch heute beteiligen sich die Milcherzeuger solidarisch und hoch motiviert am Milchlieferstopp.
In ganz Deutschland stehen Milchbauern vor den Molkereien und machen auf ihre Situation aufmerksam.
Für große Verärgerung unter den Milcherzeugern sorgen vor allem einige Genossenschaftsmolkereien, die gegen den Willen ihrer eigenen Mitglieder (Genossen), Milch aus dem Ausland beschafften und dafür bis zu 45 Cent pro kg bezahlten. Der BDM ruft in diesem Zusammenhang alle Molkereien, die an einer guten Zusammenarbeit mit den Milcherzeugern interessiert sind, dazu auf, auf ihre Interessensvertretungen dahingehend einzuwirken, dass die am Sonntagabend mit dem Milchindustrie-Verband (MIV) beginnenden Verhandlungen zügig vorangetrieben werden und mit einem positiven Ergebnis für die Milcherzeuger zu Ende gebracht werden.
An vielen Standorten des Lebensmitteleinzelhandels sind die Milchvorräte mittlerweile bereits sichtbar weniger geworden bzw. ganz aufgebraucht. Unsere Nachbarorganisationen melden, dass in Holland und Belgien deutliche Leerstände in den Regalen zu verzeichnen seien. Dass diese schon nach einer so kurzen Zeit sichtbar werden, liegt wohl daran, dass in Vorbereitung auf den Lieferstopp sehr viel Milch aus den Nachbarländern nach Deutschland geliefert wurde. Wenn die Milch nun auch dort knapp wird, dürfte das den Versorgungsengpass hier in Deutschland noch weiter beschleunigen.
Der BDM bedauert sehr, dass die Verbraucher durch die bisherige Verweigerungshaltung des Lebensmitteleinzelhandels und der Molkereiwirtschaft länger als nötig vom Lieferstopp der Erzeuger betroffen sind. Im Interesse der Verbraucher wird der BDM alles in seiner Macht stehende tun, um die am Sonntagabend mit dem Milchindustrie-Verband (MIV) beginnenden Verhandlungen zu einem zügigen Ende zu bringen.
Weiter wird am Montag, 2. Juni, ein bundesweiter Aktionstag vor den Molkereien stattfinden, um zu verdeutlichen, dass die Milcherzeuger es nicht hinnehmen werden, dass Molkereiwirtschaft und Lebensmitteleinzelhandel auf Zeit spielen und die Verhandlungen in die Länge ziehen.
Um mit seinen Marktpartnern künftig auf Augenhöhe verhandeln zu können, sieht sich der BDM gezwungen, den Milchlieferstopp solange fortzuführen, bis die aufgestellten Forderungen nach Teilhabe am Markt und einem fairen Milchpreis von 43 Cent pro Liter erfüllt werden.