Der Naturkost-Fachhandel bietet für Kunden somit die größte Sicherheit. Grund ist, dass die angebotenen Eier bevorzugt von selbständigen bäuerlichen Bio-Betrieben in der jeweiligen Region stammen. Naturkost-Großhändler und Ladeninhaber wählen verantwortungsbewusste Handelspartner, und auch Kunden können sich jederzeit die Namen der Lieferanten nennen lassen und sich bei einer Führung oder bei Hoffesten selbst ein Bild machen. Viele der Legehennen-Betriebe, die Eier für den Bio-Fachhandel produzieren, sind zusätzlich zertifiziert von Bio-Anbauverbänden, die noch höhere Anforderungen an die Tierhaltung und das Futter stellen als die EU-Öko-Verordnung. Sie investieren darüber hinaus in innovative und artgerechte Tierhaltung wie Wintergärten oder Mobilställe. Aufgrund dieser höheren Qualität und Sicherheit sind Bio-Eier im Fachhandel etwas teurer als im Discounter oder im konventionellen Supermarkt.
„Die industrielle Produktion von Nahrungsmitteln verursacht seit Jahren immer neue Lebensmittelskandale. Preiskämpfe gehen oft auf Kosten der Sicherheit von Lebensmitteln und des Tierschutzes“, kritisiert Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren e.V. (BNN). „Die niedrigen Preise spiegeln zudem nicht die Kosten wieder, die die Massenproduktion letztendlich für uns alle verursacht, zum Beispiel durch das Auslaugen von Böden und die Verschmutzung des Grundwassers.“ Der BNN und seine Mitgliedsunternehmen – rund 200 Hersteller von Bio-Lebensmitteln und Naturwaren, Naturkostgroßhändler, Bioläden und Bio-Supermärkte – engagieren sich für eine bäuerliche und ökologische Landwirtschaft und setzen auf übersichtliche und vertrauensvolle Lieferbeziehungen.
„Es ist an der Zeit, die EU-Agrarmilliarden umzuverteilen, die bisher vor allem an Großbetriebe in der Landwirtschaft gehen und eine exportorientierte Massenproduktion stützen“, fordert BNN-Geschäftsführerin Röder. „Die EU-Agrarminister sollten in Tallinn daher nicht nur über verbessertes Risikomanagement sprechen, sondern auch über eine gemeinsame Agrarpolitik, die die Gefahr von Skandalen reduziert. Dazu gehören die Unterstützung einer transparenten Lebensmittelproduktion mit kurzen Lieferketten sowie kleiner und mittelgroßer Betriebe, die umwelt- und tierfreundlich wirtschaften.“