Spätestens dann, wenn in Haus oder Wohnung die Heizung eingeschaltet werden muss, die Sandalen ganz hinten im Schuhschrank verstaut sind und beim Verlassen des Domizils eine zusätzliche Kleidungsschicht als Kälteschutz angesagt ist, wird es auch Zeit, das Auto – und hier insbesondere die Bereifung – auf die begonnene Herbst-/Wintersaison umzustellen. Da das Kälteempfinden der Menschen zum Teil recht unterschiedlich ist, hilft eine Faustformel, den richtigen Zeitpunkt für das Umrüsten des Kfz auf Winterreifen zu treffen: Von Oktober bis Ostern, so besagt diese Formel, sollten die Sommerreifen "eingemottet" und Winterreifen auf den Achsen montiert sein.
Zwar gibt es viele vermeintlich gute Gründe, warum man "gar nicht" oder "jetzt noch nicht" auf M+S-Reifen umsteigt. Viele denken, der Einsatz von Winterreifen lohnt erst ab dem ersten Schnee, manche fühlen sich sicher genug mit Sommerreifen, andere wollen Geld sparen, wieder andere wohnen in einem schneearmen Gebiet. Mehr Argumente gibt es allerdings, die eindeutig dafür sprechen, möglichst schon im Oktober den fahrbaren Untersatz mittels saisontauglicher Bereifung winterfest zu machen. Abgesehen von dem durch Untersuchungen belegten Hinweis auf höhere Fahrsicherheit durch saisonspezifische Bereifung ist das wohl handfesteste Argument in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben. Die schreibt nach einer Novelle seit Mai vergangenen Jahres in § 2 Absatz 3a nämlich vor: "Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage."
Zwar hat der Gesetzgeber nicht explizit geregelt, was dabei genau unter "geeigneter Bereifung" zu verstehen ist. Für Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV e.V., Bonn), ist dies aber keine Frage. Hier seine Tipps:
- Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Pkw-Winterreifen, die mit "M+S", "M&S" oder "M.S." gekennzeichnet sind, die Forderung der StVO nach geeigneter Bereifung im Winter erfüllen. Auch so genannte Ganzjahresreifen, die den Zusatz tragen, gelten als Winterreifen im Sinne der hierzulande für Reifen vorgeschriebenen gesetzlichen Regelungen.
- Ein sinnvoller zusätzlicher und beachtenswerter Hinweis ist das Schneeflockensymbol, das wie die M+S-Kennzeichnung in die Reifenflanke einvulkanisiert ist und einen zusätzlichen Test zur Wintertauglichkeit bescheinigt. Dabei handelt es sich allerdings zur Zeit noch um eine freiwillige und begrüßenswerte Aktivität der Premiumreifenhersteller; Ausschlag gebend für die Anerkennung als Winterreifen ist aber hierzulande nach wie vor die M+S-Kennzeichnung!
- Der Verbraucher kann aber auch anhand einer relativ einfachen optischen Prüfung feststellen, ob seine Reifen mit Winterprofil ausgestattet sind: Alle modernen M+S-Reifen besitzen in der Regel ein geschlossenes Profil mit einer Vielzahl von Lamellen auf der gesamten Lauffläche bis in die Reifenschulter. Das sind feine, zickzackförmige Einschnitte in den Profilblöcken, die zahlreiche Griffkanten für den Schnee auf der Fahrbahn bilden (siehe Abbildungen).
Zu beachten ist dabei allerdings: selbst ein mit M+S gekennzeichneter Reifen ist für die kalte Jahreszeit optimal nur noch dann geeignet, wenn er eine ausreichende Profiltiefe aufweist! Abweichend von der gesetzlich festgelegten Mindestgrenze von 1,6 mm Restprofil empfehlen Reifenexperten für Winterreifen ein Mindestprofil von vier Millimetern. Wird diese Grenze unterschritten, gehen Haftung und Traktion besonders auf Schnee und Eis spürbar zurück. "Insbesondere Autofahrer, die im Sommer aus Bequemlichkeit oder um Kosten zu sparen ihre Winterreifen ,durchgefahren‘ haben, sollten jetzt das Profil der Pneus unbedingt gründlich in Augenschein nehmen", so empfiehlt deshalb Reifenexperte Drechsler. Denn aufgrund ihrer weicheren Gummimischung verschleißen M+S-Reifen, die bei Wärme gefahren werden, besonders schnell. Drechsler:
"Obwohl die Ersparnis der Kosten für Umrüstung und einen zweiten Satz Reifen dadurch schnell zur Milchmädchenrechnung wird, waren nach einer Untersuchung der Prüforganisation GTÜ Ende Mai dieses Jahres noch gut ein Fünftel der Personenkraftwagen, die zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, mit Winterbereifung ausgestattet."
Wer mehr zum Thema wissen möchte: der BRV hält auf seiner Website www.bundesverbandreifenhandel.de unter dem Menüpunkt "Verbraucher-Infos" zahlreiche Tipps und Hintergründe rund um Räder und Reifen bereit. Unter dieser Webadresse können interessierte Verbraucher auch die Standorte von spezialisierten Reifenhändlern in ihrer Nähe recherchieren (Menüpunkt "Ihre Reifenexperten").
Last, but not least ist speziell zum Thema Winterreifen die Homepage der vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) gegründeten und vom BRV mit getragenen "Initiative PRO Winterreifen" einen Besuch wert. Adresse: www.pro-winterreifen.de.
Zwar gibt es viele vermeintlich gute Gründe, warum man "gar nicht" oder "jetzt noch nicht" auf M+S-Reifen umsteigt. Viele denken, der Einsatz von Winterreifen lohnt erst ab dem ersten Schnee, manche fühlen sich sicher genug mit Sommerreifen, andere wollen Geld sparen, wieder andere wohnen in einem schneearmen Gebiet. Mehr Argumente gibt es allerdings, die eindeutig dafür sprechen, möglichst schon im Oktober den fahrbaren Untersatz mittels saisontauglicher Bereifung winterfest zu machen. Abgesehen von dem durch Untersuchungen belegten Hinweis auf höhere Fahrsicherheit durch saisonspezifische Bereifung ist das wohl handfesteste Argument in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben. Die schreibt nach einer Novelle seit Mai vergangenen Jahres in § 2 Absatz 3a nämlich vor: "Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage."
Zwar hat der Gesetzgeber nicht explizit geregelt, was dabei genau unter "geeigneter Bereifung" zu verstehen ist. Für Hans-Jürgen Drechsler, Geschäftsführer des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV e.V., Bonn), ist dies aber keine Frage. Hier seine Tipps:
- Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Pkw-Winterreifen, die mit "M+S", "M&S" oder "M.S." gekennzeichnet sind, die Forderung der StVO nach geeigneter Bereifung im Winter erfüllen. Auch so genannte Ganzjahresreifen, die den Zusatz tragen, gelten als Winterreifen im Sinne der hierzulande für Reifen vorgeschriebenen gesetzlichen Regelungen.
- Ein sinnvoller zusätzlicher und beachtenswerter Hinweis ist das Schneeflockensymbol, das wie die M+S-Kennzeichnung in die Reifenflanke einvulkanisiert ist und einen zusätzlichen Test zur Wintertauglichkeit bescheinigt. Dabei handelt es sich allerdings zur Zeit noch um eine freiwillige und begrüßenswerte Aktivität der Premiumreifenhersteller; Ausschlag gebend für die Anerkennung als Winterreifen ist aber hierzulande nach wie vor die M+S-Kennzeichnung!
- Der Verbraucher kann aber auch anhand einer relativ einfachen optischen Prüfung feststellen, ob seine Reifen mit Winterprofil ausgestattet sind: Alle modernen M+S-Reifen besitzen in der Regel ein geschlossenes Profil mit einer Vielzahl von Lamellen auf der gesamten Lauffläche bis in die Reifenschulter. Das sind feine, zickzackförmige Einschnitte in den Profilblöcken, die zahlreiche Griffkanten für den Schnee auf der Fahrbahn bilden (siehe Abbildungen).
Zu beachten ist dabei allerdings: selbst ein mit M+S gekennzeichneter Reifen ist für die kalte Jahreszeit optimal nur noch dann geeignet, wenn er eine ausreichende Profiltiefe aufweist! Abweichend von der gesetzlich festgelegten Mindestgrenze von 1,6 mm Restprofil empfehlen Reifenexperten für Winterreifen ein Mindestprofil von vier Millimetern. Wird diese Grenze unterschritten, gehen Haftung und Traktion besonders auf Schnee und Eis spürbar zurück. "Insbesondere Autofahrer, die im Sommer aus Bequemlichkeit oder um Kosten zu sparen ihre Winterreifen ,durchgefahren‘ haben, sollten jetzt das Profil der Pneus unbedingt gründlich in Augenschein nehmen", so empfiehlt deshalb Reifenexperte Drechsler. Denn aufgrund ihrer weicheren Gummimischung verschleißen M+S-Reifen, die bei Wärme gefahren werden, besonders schnell. Drechsler:
"Obwohl die Ersparnis der Kosten für Umrüstung und einen zweiten Satz Reifen dadurch schnell zur Milchmädchenrechnung wird, waren nach einer Untersuchung der Prüforganisation GTÜ Ende Mai dieses Jahres noch gut ein Fünftel der Personenkraftwagen, die zur Hauptuntersuchung vorgeführt wurden, mit Winterbereifung ausgestattet."
Wer mehr zum Thema wissen möchte: der BRV hält auf seiner Website www.bundesverbandreifenhandel.de unter dem Menüpunkt "Verbraucher-Infos" zahlreiche Tipps und Hintergründe rund um Räder und Reifen bereit. Unter dieser Webadresse können interessierte Verbraucher auch die Standorte von spezialisierten Reifenhändlern in ihrer Nähe recherchieren (Menüpunkt "Ihre Reifenexperten").
Last, but not least ist speziell zum Thema Winterreifen die Homepage der vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) gegründeten und vom BRV mit getragenen "Initiative PRO Winterreifen" einen Besuch wert. Adresse: www.pro-winterreifen.de.
