„Eine Haltungskennzeichnung nützt überhaupt nichts, wenn nicht schnellstmöglich die versprochenen Anpassungen im Bau- und Immissionsschutzrecht angepackt werden“, kritisiert Dr. Hammer, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Rind und Schwein e.V. den vorgelegten Entwurf, und weiter „Leider sind sich viele unserer Tierhalter sicher, dass es dem Landwirtschaftsministerium nicht wirklich um mehr Tierschutz geht, sondern um eine deutliche Reduzierung der Anzahl tierhaltender Betriebe.“
Offenbar zeigen sich auch die Koalitionspartner mit diesem Entwurf eher unzufrieden. So hat die FDP-Fraktion im niedersächsischen Landtag gestern ein Positionspapier zur Zukunft der Tierhaltung vorgelegt, dass eine zweckgebundene Tierwohlabgabe auf Fleischprodukte vorsieht. Auch die agrarpolitische Sprecherin der SPD, Susanne Mittag, kritisierte das Vorgehen, ohne dass bereits eine Einigung innerhalb der Koalition über alle offenen Fragen erzielt worden ist.
„Wenn sich nicht einmal die Koalitionspartner bei Tierhaltung und Tierschutz einig werden, steht die Zukunft unserer Betriebe auf dem Spiel.“, kommentiert Dr. Nora Hammer, und weiter „die Zeit für Politik der kleinen Schritte ist vorbei, ohne frisches Geld zur Sicherstellung von Tierschutz und Tierwohl wird die Transformation ein Rohrkrepierer.“
Der Bundesverband Rind und Schwein engagiert sich mit seinen Mitgliedern seit Jahren bei der Umsetzung erforderlicher Maßnahmen zur Einhaltung der Vorgaben des Tierschutzgesetzes und zur Gewährleistung von Tierwohl auf Zuchtbetrieben.