Um Stoffwechselentgleisungen vorzubeugen, ist die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Milchkuh von großer Bedeutung. Denn Stoffwechselstörungen beeinträchtigen das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Milchkühen und können aufgrund ernster Erkrankungen hohe Remontierungsraten und geringe Laktationszahlen nach sich ziehen. Das schmälert sowohl das Tierwohl, als auch den wirtschaftlichen Erfolg.
Das regelmäßige Monitoring über Milchanalysen und die Überwachung kritischer Phasen, etwa in den Wochen vor der Kalbung sowie rund um die Geburt, gehören zu den Erfolgsfaktoren eines nachhaltig wirtschaftenden Milcherzeugers. Moderne digitale Instrumente unterstützen den Landwirt bei der tierindividuellen Beobachtung. Zusammen mit der tierärztlichen Diagnostik können schwere Erkrankungen früh erkannt und vermieden werden. Vorbeugende Maßnahmen, wie z. B. Impfungen und – wenn nötig – Behandlungen, sind ein wichtiger Bestandteil für einen gesunden Tierbestand.
Das Tiergesundheitsmanagement setzt eine gute Planung und Zusammenarbeit zwischen Landwirt und Tierarzt voraus, um die richtigen Maßnahmen für den Tierbestand zu erarbeiten.
Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) und der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) haben im Spätherbst 2022 die Initiative Gesundes Kalb | Gesundes Rind ins Leben gerufen. Die Initiativplattform richtet sich an den Landwirt und will wichtige Quellen zur Tiergesundheit bei Kalb und Kuh in übersichtlicher Form zusammenstellen, um Landwirten zu ermöglichen, tiefer in fachliche Empfehlungen unterschiedlicher Quellen einzutauchen.
Beide Projektinitiatoren sind überzeugt, dass die Tiergesundheit die Voraussetzung für eine nachhaltige Effizienz ist und damit auch dem Umweltschutz dient. Die ökonomischen Vorteile eines geeigneten Gesundheitsmanagements gehen Hand in Hand mit der Produktion qualitativ hochwertiger Lebensmittel durch eine stetig nachhaltigere und den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechende Lebensmittelproduktion.