Am 5. April 2011 ist bekannt geworden, dass das Zweite Deutsche Fernsehen die Übertragungsrechte der UEFA Champions League von 2012-2015 gekauft hat; der Preis soll bei mehr als 50 Mio. Euro pro Jahr liegen.
Angesichts der Einsparungs-Empfehlungen der KEF und den daraufhin angekündigten Produktions-Reduzierungen vor allem im fiktionalen Bereich wirkt diese Investition wie eine kulturelle Ohrfeige. Die Art und Weise einer gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt sich durch "quotensicheres" Zukauf-Programm die Gunst der Fernsehzuschauer zu sichern, steht in keinem Zusammenhang mit den im Staatsvertrag aufgeführten Aufgaben. Das so investierte Geld landet noch nicht einmal bei einer möglichen Breitensport-Förderung, sondern überwiegend bei internationalen Sport-Konzernen.
Die Auswirkungen dieser Millioneninvestition auf die Programm-Finanzierung des ZDF, konkret die ZDF Eigen- und Auftragsproduktionen, sowie Lizenzkäufe aus dem Ausland, werden zwangsläufig die Vielfalt der ZDF-Programmstruktur nachhaltig beeinflussen. Weiterhin sorgt die Reduzierung des ZDF-Beitrags für die Filmförderungsanstalt von 5,5 auf 2,3 Mio. Euro jährlich auch hier leider für Einschränkungen von Förderungsmaßnahmen.
Filmschaffende wie auch Film- und Fernsehproduktionen können bei weiterer Kürzung der Budgets nicht mehr die vom Fernsehzuschauer geschätzte Vielfalt gestalten.
Wir hoffen sehr auf Ihr Engagement.