Unternehmen könnten die Impfquote deutlich ankurbeln
„Es ist von zentraler Bedeutung für Unternehmen, z. B. auch für Bauunternehmen, dass die Mitarbeiter möglichst von Corona verschont bleiben“, betont Martin Steinbrecher, Präsident der Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen. Dass er sich schwer tut damit, dass es in seinen Augen erheblich zu lange dauert, bis eine vernünftige Zahl an Menschen geimpft werden kann, ist insoweit nachvollziehbar. Steinbrecher regt in diesem Zusammenhang daher an, dass auch in Deutschland das Impfen gegen Corona durch Unternehmen möglich gemacht wird. „In den vergangenen Wochen haben sich viele Mitgliedsunternehmen bei uns gemeldet, die gerne direkt in ihrem Unternehmen für ihre Belegschaften und deren Angehörige eigenverantwortlich das Impfen mit Betriebsärzten übernehmen würden. Die Unternehmen im Mittelstand haben die nötige Flexibilität und die organisatorischen Möglichkeiten, solche Hilfsmaßnahmen schnell und unbürokratisch durchzuführen“, ist sich Steinbrecher sicher.
„Der Mittelstand in Deutschland generell hat sich in Krisen immer als wichtige Stütze bewährt und Verantwortung übernommen. Jeder in Deutschland geimpfte Bürger ist ein Schritt von der Pandemie zurückgehende Normalität. Umso wichtiger ist es, kreativ neue Wege gemeinsam zu finden, um das Impftempo zu erhöhen“, betont der Verbandspräsident. Sollten die zuständigen Ministerien diesen Weg freigeben, könnten die Betriebe kurzfristig in das Thema einsteigen und – sollten genügend Impfdosen geliefert werden – schnell eine hohe Zahl von Impfungen verabreichen. Das könnte massiv dazu beitragen, die Impfquote deutlich zu erhöhen. Diese Vorgehensweise könne auch helfen, die Impfbereitschaft der Menschen weiter anzustoßen: Wer nicht erst einen Termin bei einem Impfzentrum vereinbaren und dort in seiner Freizeit hinfahren müsse, sondern während der Arbeitszeit an seinem Arbeitsplatz eine Impfung bekommen könne, werde erfahrungsgemäß schneller bereit sein, sich gegen Corona impfen zu lassen, ist sich Steinbrecher sicher. Er spricht sich darüber hinaus dafür aus, die Reihenfolge der Impfpriorisierung auszusetzen oder zu flexibilisieren. Das gelte insbesondere für Fälle, in denen Impfstoff zu verfallen drohe oder ungenutzt lagere.