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Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) forciert Schwerpunkt 2008: "Nachfolge ist weiblich!"

1. Mai - Tag der Arbeit: 3,4 Millionen Mitarbeiter brauchen neue Chefinnen - Unternehmensnachfolge durch Frauen ist wichtiger Faktor zur Erhaltung von Arbeitsplätzen in Deutschland

(lifePR) (Stuttgart, )
Der Mittelstand bildet mit einem Anteil von 94,5 Prozent aller Unternehmen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. In zahlreichen dieser gut zwei Millionen Betriebe aus Industrie, Handwerk, Handel und der Dienstleistungsbranche steht in den nächsten Jahren ein Generationenwechsel an, so dass bis zu 3,4 Millionen Mitarbeiter neue Chefinnen suchen. Die bundesweite gründerinnenagentur (bga), die als einziges bundesweites Service- und Kompetenzzentrum zur unternehmerischen Selbstständigkeit von Frauen Unternehmerinnen über alle Branchen und Phasen der Existenzgründung und Etablierung hinweg betreut, setzt daher 2008 mit ihrem Schwerpunkt "Unternehmensnachfolge durch Frauen" neue Akzente und Impulse.

Die bundesweite Task Force "Nachfolge ist weiblich! Unternehmensnachfolge durch Frauen", der inzwischen mehr als hundert starke Partnerinnen und Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Beratung angehören, wird dazu ihre Aktivitäten intensivieren. Ein bundesweiter Aktionstag am 12. Juni 2008, der von den Mitgliedern der Task Force über alle Bundesländer hinweg mit regionalspezifischen Veranstaltungen organisiert wird, bündelt regionale Aktivitäten, und demonstriert die zahlreichen Chancen, die in einer verstärkten Einbeziehung von Frauen in die Unternehmensnachfolge liegen. Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) selbst bietet am Aktionstag einen zentralen Expertenchat an, der die unterschiedlichen Themen- und Fachgebiete online auf dem bga-Portal www.gruenderinnenagentur.de diskutiert. Eine Wanderausstellung zum Thema "Nachfolge ist weiblich!" porträtiert Nachfolgerinnen aus allen 16 Bundesländern und zeigt eindrucksvoll die vielfältigen Erfolgswege dieser Frauen und welche Potenziale mit Unternehmensnachfolgen durch Frauen realisiert werden können.

Frauenanteil bei Betriebsübernahmen zwischen 13 und 23 Prozent - stärkere Berücksichtigung des Potenzials von Chefinnen dringend erforderlich

Der Handlungsbedarf bei der Mobilisierung von Frauen als Unternehmensübernehmerinnen ist groß. So zeigt eine Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das die bundesweite gründerinnenagentur zusammen mit dem Wirtschafts- und Bildungsministerium fördert, dass bisher nur jedes zehnte Familienunternehmen von einer Frau übernommen wird, obgleich die Gründungsentwicklung bei Frauen deutlicher positiver verläuft: Jede dritte Existenzgründung erfolgt aktuell bereits durch eine Frau. Bis zur Jahrtausendwende stieg die Zahl weiblicher Gründungen um ein Drittel, während der Anstieg der männlichen Selbstständigen mit 16 Prozent nur halb so hoch ausfiel.

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen begrüßt diesen positiven Trend:

"Deutschland ist längst ein Land der Unternehmensgründerinnen. Ich wünschte mir aber besonders, dass auch bei Wechseln an der Spitze unserer zahlreichen Familienunternehmen, viel häufiger als bisher qualifizierte Töchter auf dem Chefsessel Platz nehmen. Gemeinsam mit der bga wollen wir talentierte Frauen ermutigen und unterstützen, ihren Führungsanspruch im elterlichen Betrieb geltend zu machen. Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht das Potenzial junger Unternehmerinnen, wenn er künftig seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten möchte," so Ursula von der Leyen.

Gefahr des Verlusts Tausender von Arbeitsplätzen: Ohne Nachfolge droht bis zu 11 Prozent Unternehmen die Schließung

Für viele Unternehmen bedeutet das Scheitern einer Unternehmensnachfolge das Aus - damit verbunden ist ein massiver Verlust von Arbeitsplätzen. So geht das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn davon aus, dass zwischen 2005 und 2009 in der Umsatzgrößenklasse 50.000 bis 250.000 Euro die Zahl der Stilllegungen aufgrund fehlender Nachfolger auf elf Prozent ansteigen wird, was die Schließung von knapp 24.000 Unternehmen bedeutet. Bei den kleineren Unternehmen wird mit einem Anstieg auf 5.900 Schließungen gerechnet. Insgesamt sind laut IfM bis 2009 rund 354.000 Betriebe auf eine nachhaltige Nachfolgeregelung angewiesen, um die von ihnen zur Verfügung gestellten 3,4 Millionen Arbeitsplätze längerfristig zu sichern.

Verschiedene Studien zeigen, dass gegenwärtig in Deutschland maximal 15 Prozent aller Unternehmensübernahmen durch Frauen erfolgen. Je nach Branche, Region und Art der Übernahme schwanken die Zahlen zwischen fünf und 30 Prozent. Vergleicht man dies mit der Quote aller weiblichen Selbstständigen, die inzwischen bei knapp 30 Prozent liegt, wird deutlich, dass die Potenziale von Unternehmensübergaben an Frauen noch längst nicht ausgeschöpft sind.

"Die wachsende Bereitschaft von Frauen, unternehmerisch tätig zu werden, schlägt sich bei Unternehmensübernahmen gegenwärtig erst wenig nieder. Die besondere Bedeutung tragfähiger Nachfolgeregelungen, aber auch die wachsende Lücke qualifizierter Fachkräfte machen deutlich, dass wir für eine wirtschaftliche Zukunftssicherung in Deutschland verstärkt die Potenziale weiblicher Führungskräfte erschließen müssen. Aus diesem Grund widmet die bundesweite gründerinnenagentur in diesem Jahr ihre Aktivitäten in besonderem Maße dem Themenschwerpunkt "Unternehmensnachfolge durch Frauen". Gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der bundesweiten Task Force wollen wir Unternehmer, die vor einer Übergabe stehen, dafür mobilisieren, auch Frauen als geeignete Nachfolger in Erwägung zu ziehen. Darüber hinaus ist es unser Ziel, angehenden Unternehmerinnen die Chancen, die die Übernahme eines etablierten Unternehmens im Vergleich zur Neugründung mit sich bringt, zu vermitteln. Der bundesweite Aktionstag am 12. Juni 2008 wird einen wichtigen Beitrag im Rahmen dieser Strategie leisten", so Iris Kronenbitter, Projektleiterin der bundesweiten gründerinnenagentur (bga).

Die neuen Chefinnen gehen mit gutem Beispiel voran: Übernehmerinnen entwickeln neue Perspektiven in der Unternehmensführung

Die bisherigen Erkenntnisse zur Unternehmensnachfolge durch Frauen machen darüber hinaus deutlich, dass Übernehmerinnen durch ihre spezifischen Schwerpunktsetzungen neue Impulse in die Unternehmensführung bringen. So illustriert die von der bga realisierte Wanderausstellung "16 Unternehmensnachfolgerinnen zeigen Gesicht!", dass die Generation der neuen Chefinnen es schafft, Verantwortung und Wirtschaftlichkeit zu verbinden und damit Arbeitsplätze zu sichern. Durch Prinzipien kooperativer Führung stärken die Übernehmerinnen die Motivation ihrer Mitarbeiter und entwickeln - nicht zuletzt aus dem persönlichen Erfahrungsschatz schöpfend - neue Arbeitszeitmodelle, die die Vereinbarkeit von beruflicher Karriere und Familienleben fördern. "Betrachtet man die gestalterischen Veränderungen, die Unternehmensnachfolgerinnen nach einer Übernahme häufig vornehmen, so wird deutlich, dass diese Frauen mit Mut und Weitblick neue Akzente setzen, die die Perspektiven der Wirtschaft langfristig positiv verändern. Nicht zuletzt der Blick der neuen Chefinnen für die besonderen Fähigkeiten, aber auch Bedürfnisse weiblicher Mitarbeiter ist ein wichtiger Faktor zur Erhöhung der Chancengleichheit in der Arbeitswelt. Damit markieren die Übernehmerinnen auch einen Wandel von hauptsächlich männlich dominierten Werten in der Wirtschaft hin zu einem Verständnis von Arbeit, das der Lebensrealität beider Geschlechter gerecht wird", so bga-Projektleiterin Iris Kronenbitter.

Zum Schwerpunkt "Unternehmensnachfolge durch Frauen" sind begleitend zwei neue Publikationen der bga erschienen:

1. "Nachfolge ist weiblich! 16 Unternehmensnachfolgerinnen zeigen Gesicht und das Geheimnis ihres Erfolges"

Diese Portraitsammlung, die die Chancen und Möglichkeiten einer Unternehmensübernahme durch Frauen eindrucksvoll dokumentiert, richtet in Wort und Bild den Blick auf die Erfolge, die eine neue Generation von Chefinnen an der Spitze der von ihnen übernommenen Firmen bereits erzielt hat. Diese 16 sehr persönlichen Wege zum Erfolg aus allen Bundesländern Deutschlands illustrieren, wie Frauen mit Weitblick und fachlicher Expertise, mit Mut und Engagement eine besondere wirtschaftliche Verantwortung übernehmen und damit dazu beitragen, die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu sichern. Die Portraits und Biographien dieser 16 Frauen zeigen einerseits ganz individuelle und persönliche Entwicklungswege auf, und bilden andererseits einen repräsentativen Querschnitt des Facettenreichtums dessen, was eine Unternehmensnachfolge aus Frauensicht bedeutet.

2. Nachfolge ist weiblich! Ausgewählte Instrumente und Strategien für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren zur Unternehmensnachfolge durch Frauen.

Diese Broschüre stellt ausgewählte erfolgreiche Modelle und Aktivitäten zur Unternehmensnachfolge durch Frauen vor und gibt vor allem Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wertvolle Anregungen und ganz konkrete Hilfestellungen für ihre Tätigkeitsfelder im Bereich der Sensibilisierung, der Qualifizierung, des Nachfolgeberatungsprozesses und der Vernetzung bei der Unternehmensnachfolge durch Frauen.

bundesweite gründerinnenagentur

Über die bundesweite gründerinnenagentur (bga) Die bundesweite gründerinnenagentur (bga) ist das erste und einzige deutschlandweite Kompetenz- und Servicezentrum zur unternehmerischen Selbstständigkeit von Frauen über alle Branchen und Phasen der Existenzgründung, Festigung und Unternehmensnachfolge. Die bga ist Ansprechpartner für Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Gründerinnen und Übernehmerinnen und bündelt unter www.gruenderinnenagentur.de Kontakte und Informationen zu Experten und Expertinnen, Studien, Beratungseinrichtungen und Netzwerken in ganz Deutschland. Die bga wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

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