LA DÜSSELDORF: Silver Cloud b/w La Düsseldorf (1976)
Das kommerziell erfolgreichste Stück "Silver Cloud" schaffte es 1976 immerhin bis auf Platz 14 in den deutschen Charts. Instrumental, typisch repetetiv, aber mit gedrosseltem Tempo, lässt es den Hörer entspannt dahinschweben wie auf einer Silberwolke. Noch eindrucksvoller ist die B-Seite, die hysterische Liebeserklärung der überzeugten Latzhosenträger Thomas Dinger ( 2002) und Klaus Dinger ( 2008) an ihre Heimatstadt, die die einmalige, unvergessene Zeile "Multi Klamotti Internationali in the Boutiqui of Düsseldorf City" enthält. La Düsseldorf auf der Höhe ihrer Schaffenskraft.
HARMONIA: Deluxe b/w Monza (1975)
Zuckersüße Synthesizermelodien, hypnotischer, monotoner Beat - klingt wie La Düsseldorf ohne Schlagzeug. Die Single der drei Musik-Masterminds Michael Rother, Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius kam allerdings ein Jahr vor La Düsseldorfs Debüt heraus und hat den Dinger-Brüdern womöglich auch als Vorbild gedient (genauso wie Kraftwerks "Autobahn"). "Immer wieder rauf und runter" singen die drei unaufhörlich und wiederholen dieses Motiv auf der B-Seite in rockigerem Gewand, ebenfalls ein Edit aus dem Longplayer. Produzent war Conny Plank.
PALAIS SCHAUMBURG: Wir bauen eine neue Stadt b/w Madonna (1981)
Genial und dilettantistisch anmutend, aber doch nicht zu dem engen Kreis der sogenannten Genialen Dilettanten gehörend, erfand die Hamburger Band Palais Schaumburg um Holger Hiller und Thomas Fehlmann eine einzigartige Musikform aus kaltem, minimalistischem Elektro-Funk mit Dada-Texten. "Wir bauen eine neue Stadt" war ihre erste Single, nachdem sie beim Majorlabel Phonogram unterschrieben hatten. Das Debüt-Album gilt auch international als Klassiker des deutschen Postpunks/Prä-NDW. Produzent war David Cunningham.
LA DÜSSELDORF: Rheinita b/w Viva (1978)
Ein Instrumentalstück ganz im Stil des erfolgreichen "Silver Cloud", das harmonisch teilweise schon fast schlagerhaft daherkommt, dann aber mit abrupten Stopps den Hörer aus seinen Träumen reißt und zwischendurch sogar noch deutlich an Fahrt gewinnt. Kennzeichnend auch hier wieder das typische Dinger-Schlagzeug mit der Bassdrum auf jedem Grundschlag. Nach dem Tod Klaus Dingers im März 2008 wurde es zur heimlichen Gedenkhymne auf eine der wichtigsten Musikerpersönlichkeiten, die dieses Land hervorgebracht hat.