"Dabei ist dort der größte Finanzierungsengpass" sagt Dr. Roland Kirchhof, Vorstand des den Kongress ausrichtenden Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND)."Ständig müssen wir erleben, wie durchaus viel versprechende Geschäftsideen an der Finanzierung scheitern." Dabei habe es das Ausland vorgemacht. Großbritannien, USA und Frankreich z.B. hätten pfiffige Lösungen gefunden. In Deutschland hingegen sei es schwer, neue Investoren für den Business Angels Gedanken zu begeistern.
BAND will daher, ähnlich wie in den genannten Ländern, in der kommenden Anhörung des Bundestages auf vergleichbare Lösungen drängen.
Zum einen geht es darum, möglichst viel Investorengeld im Spiel zu halten. Deswegen möchte BAND erreichen, dass dann, wenn Business Angels ihre Beteiligung an dem junge Unternehmen wieder veräußern, der Gewinn dann nicht der Einkommensteuer unterliegt, wenn er innerhalb von drei Jahren wieder in ein junges Untenehmen investiert wird (sog. Rollover). Weiter sollte wieder wie in den anderen Staaten der Verlustabzug ermöglicht werden, wenn das Unternehmen entgegen den Erwartungen erfolglos ist und die Anteile des Business Angels wertlos werden. Denn dass Business Angels extrem hohen Risiken eingehen, liegt auch im Interesse der Volkswirtschaft.
Besonders effizient für die Hebung von neuen Business Angels aber wäre nach Auffassung von BAND, ihnen im Falle der Investition in ein junges Unternehmen einen (begrenzten) Steuerabzug zu gewähren. Dies würde einerseits die Investitionshöhe im Einzelfall positiv beeinflussen und wäre andererseits ein großer Anreiz für viele potentielle Business Angels, sich für junge Utenehmen zu engagieren. Zurzeit sind einfach viele anderen Anlageformen gleichzeitig renditestärker und risikoärmer, meint BAND Vorstand Roland Kirchhof. Dass es funktioniert, habe Großbritannien vorgemacht. Dort habe die Einführung entsprechender Vorschriften zu einer Erhöhung der Investitionen in junge Unternehmen um mehr als 50 % geführt. Für den Staat handele es sich langfristig um ein sehr gutes Geschäft. Denn die jungen Unternehmen würden als Steuerzahler und Arbeitgeber den Wohlstand von morgen schaffen.