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Neue LiMA mit positiver Resonanz

Branchenübergreifendes Konzept der Chemnitzer Leichtbaumesse von Ausstellern und Besuchern gut angenommen

(lifePR) (Chemnitz, )
Eine positive Resonanz fand die neu ausgerichtete Leichtbaumesse LiMA, die vom 31. Mai bis 2. Juni 2016 zum vierten Mal in der Messe Chemnitz veranstaltet wurde. "Das Konzept, anwenderorientierte Leichtbaulösungen branchenübergreifend darzustellen, ist sehr gut angekommen wie zufriedene Aussteller und sehr interessierte Besucher zeigen, die neben Deutschland auch aus Belgien, China, Frankreich, Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz kamen", bilanziert Michael Kynast, Geschäftsführer des Messeveranstalters C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH.

Auf der LiMA präsentierten sich mit dem Bundesexzellenzcluster MERGE der TU Chemnitz, dem Institut für Metallformung der TU Bergakademie Freiberg und den Instituten für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstoffe (ITM) sowie für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden die international renommierten universitären Leichtbau-Forschungszentren Sachsens erstmals unter einem Dach. Gemeinsam mit Unternehmen der Region stellten sie ihr Know-how im Leichtbau mit textilen, metallischen und Kunststoff-Werkstoffen sowie Verbunden daraus vor. Mit dieser Breite in der Material-Ausrichtung besitzt die LiMA eine Alleinstellung in Deutschland. Besondere Aufmerksamkeit der Besucher fanden u. a. der in neuartiger Textil-Thermoplast-Bauweise aufgebaute Technologiedemonstrator eines Nutzfahrzeugs für den urbanen, kommunalen oder innerbetrieblichen Transport von ILK und ITM sowie der physiologisch optimierte Leichtbau-Fahrzeugsitz im Multi-Material-Design mit 3D-textilverstärkten Leichtbau-Sandwichelementen sowie dem neuen thermoplastischen FKV-Halbzeug OLU Preg der TU Chemnitz, die dieses Organoblech gemeinsam mit der Industrie entwickelt hat. Verschiedene mittelständische Unternehmen stellten konkrete Anfragen zu Materialsubstitutionen durch Magnesiumblech mittels des Verfahrens, das die TU Bergakademie Freiberg zur Industriereife gebracht hat.

Auf großes internationales Interesse u. a. aus China stieß die Gemeinschaftsausstellung des Chemnitzer Schienenfahrzeugentwickler Voith Engineering mit den Partnern Cotesa Mittweida, Lakowa Wilthen, RCS Königsbrück, Havel metal foam Brandenburg, Fraunhofer IWU und TU Chemnitz zu Leichtbaulösungen für die Bahntechnik. Sie zeigten Potenziale in diesem Bereich am Beispiel eines Triebzuges der Reihe VT 642, einem der meistgenutzten Wagen im bundesdeutschen Regionalverkehr. In einer großflächigen 3D-Visualisierung wurde dargestellt, an welchen Stellen herkömmliche Teile durch neu entwickelte Leichtbaukomponenten ersetzt werden. Zu den real auf dem Messestand platzierten Material- und Bauteilentwicklungen gehörte eine Leichtbau-Zughaube, die hervorragende mechanische Eigenschaften mit höchsten Brandschutzanforderungen kombiniert und damit alle gängigen Normen der Schienenfahrzeugindustrie in diesem Bereich erfüllt. Weiterhin wurden Bauteile aus Kohlefaserverbundwerkstoffen, neuartige Kunststoff-Komponenten für die Innenausstattung sowie Sandwich-Strukturen aus Aluminiumschaum vorgestellt.

Neue Technologien für die Herstellung von Leichtbaukomponenten waren am Stand der jungen Firma Davoscan aus Schönheide/Erzgebirge zu finden. Das Unternehmen bietet u.a. den 3D-Druck für Kohlefaser-Bauteile an und gehört damit zu den ersten am Markt. Mit dem Verfahren können serientaugliche Prototypen hergestellt werden.

Wie der nachwachsende Rohstoff Holz zu Material- und Energieeffizienz beiträgt, zeigten die Wissenschaftler der Professur Fördertechnik der TU Chemnitz in einer Sonderschau. Sie stellten u. a. den Demonstrator einer hängenden Montagevorrichtung vor, die für einen deutschen Automobilhersteller entwickelt und gefertigt wurde. Dieser sogenannte C-Haken aus Holz ist um etwa 60 Prozent leichter als eine konventionelle Stahlkonstruktion und trägt durch sein geringeres Gewicht zu einem energieeffizienten Betrieb der Fördertechnik bei. Skid-Förderer, die für den innerbetrieblichen Karosserietransport bereits im Einsatz sind, ein Höhenförderer sowie ein Montagetisch inklusive modularem Gestellsystem und neu patentiertem Eckverbinder waren weitere Entwicklungen in leichter, leiser und ökologisch vorteilhafter Holzbauweise.

Den Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft unterstützte die VDMA-Innovationswerkstatt Leichtbau.

Synergien ergaben sich mit der parallel ausgetragenen Fachmesse für Technische Textilien mtex+ und der Sächsischen Industrie- und Technologiemesse SIT. Insgesamt informierten sich über 3.500 Messegäste an den Ständen der 280 ausstellenden Firmen und Forschungsinstitute. Der Fachmesse-Verbund stand unter dem neuen Slogan "Mehrwert³ - Technischen Textilien treffen Leichtbau treffen Industrie und Technologie".

Ausstellerstimmen

Tim Callin, Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstoffe der TU Dresden:

Unser Messeordner ist mit Gesprächsprotokollen gut gefüllt. Wir hatten sowohl Kontakte mit Besuchern aus der Region, aber auch aus dem Ausland, z. B. aus China, Israel, Frankreich und Polen. Nachgefragt waren u. a. Möglichkeiten, wie Metalle durch textilen Leichtbau substituiert werden können.

David Oelschlägel, Davoscan GmbH Schönheide/Erzg.:

Unser Unternehmen gibt es erst seit reichlich zwei Jahren. Wir bieten 3D-Scan- und Messdienstleistungen sowie 3D-Druck vor allem in den neuen Bundesländern an. Mit dem Messeverlauf sind wir sehr zufrieden. Wir hatten viele Kontakte, darunter Gespräche, die schon sehr konkret in Richtung Auftragsanbahnung gingen.

Alexander Rohkamm und Alexander Liebsch, Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden:

Wir haben auf dem gemeinsamen Messestand mit dem Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstoffe einen Teil der Kette dargestellt, wie aus einen textilen Halbzeug ein Leichtbauteil entsteht und in einem Produkt wie einem Fahrzeugdemonstrator verbaut werden kann. Das hat Interessenten angezogen. Ebenso gab es Anfragen zu unseren Leistungen auf dem Gebiet der Faserverbunde.

Dr. Christian Schmidt, Institut für Metallformung der TU Bergakademie Freiberg:

Von den sehr konkreten Anfragen zu unseren Leistungen war ich positiv überrascht. Mittelständler aus der Region interessierten sich u. a. dafür, wie sie z. B. in tragbaren Kühlgeräten Edelstahl durch wesentlich leichteres Magnesiumblech substituieren können. Um das zu testen, werden wir Material zur Verfügung stellen. Auch Gäste aus China konnten wir am Stand begrüßen. Hier waren der Einsatz von Magnesiumblech in Schienenfahrzeugen sowie in der Satellitentechnik Themen.

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