Die Corvette ZR1, die im Spätherbst nach Deutschland kommt, absolvierte die Rekordrunde in kompletter Serienausstattung. Der V8 mit 6,2 Litern Hubraum und Kompressoraufladung leistet 476 kW/647 PS, beschleunigt den Supersportwagen aus dem Stand in 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h. Die Rekordfahrt Ende Juni stellte für die Entwicklungsingenieure quasi ein Nebenprodukt ihrer Abstimmungsarbeiten dar, da Rekordrundenzeiten nicht zu den primären Entwicklungszielen bei der Corvette ZR1 gehörten.
Als schnellster serienmäßiger Sportwagen auf dem Ring galt bisher der Porsche Carrera GT, der am 21. April 2004 eine Rekordzeit von 7.32,34 Minuten markierte.
Seit der offiziellen Einweihung der Strecke am 18. Juni 1927 schreibt die Jagd nach Rekorden ihre eigenen Geschichten. Da der Verlauf der Strecke ständige Veränderungen erfuhr, sind die zahllosen Rekordmarken nur begrenzt vergleichbar. Bernd Rosemeyer knackte 1936 mit einem Grand-Prix-Fahrzeug von Auto Union die Mauer von zehn Minuten. Damals war die Nordschleife allerdings noch 22,8 Kilometer lang.
Eine Rundenzeit unter acht Minuten gelang erst mehr als 20 Jahre später Jacky Ickx. 1969 erzielte der Belgier in einem Formel-1-Brabham Ford eine Zeit von 7:43,8 Minuten. Nach einem umfangreichen Umbau wurde die Strecke 1970 sicherer und schneller. Im Training zum Großen Preis von Deutschland 1975 knackte Niki Lauda mit seinem Ferrari die sieben Minuten. Er brauchte für eine Rekordrunde 6:54.5 Minuten.
1983 erhielt die Nordschleife ihre aktuelle Länge von 20,832 Kilometern. Der Kurs umfasst seitdem 73 Kurven, überwindet 300 Höhenmeter und eine maximale Steigung von 17 Prozent. Beim Training zum 1000-Kilometer-Rennen stellte Stefan Bellof am 28. Juni 1983 mit 6:11.3 Minuten den absoluten Rundenrekord auf. Bellof ist damit der einzige Fahrer, der die Strecke jemals mit einem Schnitt von über 200 km/h (202 km/h) bewältigt hat.