Über 1000 Bundesbürger wurden befragt, für wie wahrscheinlich sie den Eintritt von Risiken einer falschen Ernährung, mangelnder Bewegung sowie von Rauchen und Alkoholkonsum halten. „Den wenigsten ist wirklich bewusst, dass eine ungesunde Lebensführung gravierende gesundheitliche Probleme wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder Krebs zur Folge haben kann“, erklärt Professor Heilmann. Laut dem Risikoforscher werden gerade Gesundheitsrisiken in der Bevölkerung stark unterschätzt oder verdrängt. Männer sind besonders sorglos.
Falsche Ernährung: 83 Prozent der deutschen Männer stufen Ernährungsrisiken deutlich niedriger ein als sie tatsächlich sind. Laut Risikoforscher Heilmann stirbt jedes Jahr in Deutschland einer von 110 Erwachsenen auch an den Folgen einer unausgewogenen oder zu fetthaltigen Ernährung. „Obwohl gesundes und bewusstes Essen leicht in den Alltag integriert werden kann, gehen Menschen ein sehr hohes Risiko ein.“ 79 Prozent der befragten Frauen unterschätzen die Gefahren.
Bewegungsmangel: Auch zu wenig Bewegung kann folgenschwer sein. „Zu geringe körperliche Aktivität in Verbindung mit Übergewicht kann Bluthochdruck, Erkrankungen der Herz-Kreislauf-Gefäße und Diabetes verursachen“, so der Risikoexperte. „Etwa einer von 760 Erwachsenen stirbt vorzeitig an den Folgen.“ 65 Prozent der Männer verharmlosen die Gefahren, die zu wenig Bewegung mit sich bringt. Bei Frauen sind es 57 Prozent.
Rauchen: Noch immer werden die Gefahren des Rauchens mehrheitlich verkannt. Dabei liegt das Risiko, durch regelmäßiges Rauchen (mehr als 20 Zigaretten pro Tag) vorzeitig zu sterben, laut Heilmann bei 1 zu 180. „Damit ist Rauchen das größte freiwillige Einzelrisiko überhaupt!“ Männer sind auch hier tendenziell sorgloser als Frauen: 74 Prozent der männlichen Deutschen schätzen das Risiko deutlich niedriger ein. Bei Frauen verharmlosen 70 Prozent die Gefahren.
Alkohol: Auch die Gefährdung durch die Volksdroge Nummer Eins wird vor allem von Männern verdrängt: Rund 59 Prozent schätzen das Risiko, durch regelmäßigen Alkoholkonsum vorzeitig zu sterben, geringer als statistisch belegt. Die Risikoeinschätzung von Frauen liegt mit 51 Prozent etwas näher an der Realität. Laut Risikoforscher Heilmann stirbt einer von 650 Menschen mit einem Alkoholproblem vorzeitig. Insgesamt 53 Prozent der Bundesbürger halten die Gefahren von Alkohol für harmloser als sie tatsächlich sind.
Das geringe Risikobewusstsein der Bevölkerung spiegelt sich auch im Vorsorgeverhalten wider. „Noch zu viele Menschen vernachlässigen die Absicherung für den Fall, dass sie schwer krank werden und beruflich kürzer treten müssen“, so Bernhard Rapp, der stellvertretende Deutschlandchef von Canada Life. „Im Ernstfall müssen Betroffene dann neben gesundheitlichen Problemen auch noch die finanzielle Belastung des Verdienstausfalls bewältigen.“ Die Absicherung der Arbeitskraft ist ein Schwerpunkt im Angebot des Lebensversicherers. „Wir versichern Kunden auch gegen das finanzielle Risiko schwerer Erkrankungen und können die bedrohliche Relevanz von Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten bestätigen. Gerade hier müssen unsere Kunden besonders häufig die Leistung in Anspruch nehmen“, so Rapp.
Informationen für Journalisten
Prof. Dr. Klaus Heilmann war Arzt und Professor der Medizin an der TU München. Als Risikoforscher und Kommunikationsexperte hat er Verbände, Organisationen und Firmen in Fragen der Risikowahrnehmung und -kommunikation beraten. Er ist heute vornehmlich publizistisch tätig.
Bernhard Rapp beschäftigt sich seit 1991 aus dem Blickwinkel des Versicherers mit der Absicherung von Risiken. Heute ist er Direktor Marketing und Produktmanagement und stellvertretender Niederlassungsleiter des Lebensversicherers Canada Life Deutschland.
Studiensteckbrief
Institut: TNS Emnid
Methode: Telefonbefragung (CATI Mehrthemenumfrage)
Grundgesamtheit: Bundesdeutsche Bevölkerung ab 14 Jahren
Stichprobe: n = 1.005
Erhebungszeitraum: 2015
Berechnung: Prof. Dr. Klaus Heilmann auf Basis statistischer Daten