Der Gebäudekomplex wurde im Jahre 1970 saniert, dabei allerdings eines Großteils seiner Stuckelemente an den Fassaden beraubt. 1995 von der Stadt und Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH übernommen, erfuhr das Bauwerk in den Jahren 2011/12 auf der Grundlage umfangreicher städtebaulicher Untersuchungen eine komplexe Instandsetzung und Modernisierung. Anliegen war, Wohnkomfort, Energieeffizienz und Erscheinungsbild in einem Zuge auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Für die Fassadensanierung erhielt die seit 1928 in der Hauptstadt ansässige Max Weber GmbH Bausanierung den Zuschlag, die das komplette Leistungsspektrum eines Bau- und Malerbetriebes mit Wärmedämmung und Betonsanierung anbietet, im Metier Fassadensanierung besondere Wertschätzung genießt und in Berlin vielerorts ihre Handschrift hinterlassen hat. Er sei bei der Kalkulation bis an die Schmerzgrenze gegangen, um den Auftrag zu erhalten, räumte der geschäftsführende Gesellschafter Dipl.-Ing. Dirk Knaak ein, den die anspruchsvolle Aufgabe reizte. Sie umfasste in der Hauptsache das Aufbringen eines Wärmedämm-Verbundsystems auf rund 7000 Quadratmeter Fassadenfläche und die sich weitgehend am Original orientierende Wiederherstellung des Fassadenbildes des Gebäudezuges. Aus dem auf dem Markt vorhandenen Angebot an Systemtechnik wählte der Auftragnehmer in Übereinstimmung mit dem Bauherren und nach Beratung mit dem Hersteller ein Capatect Wärmedämm-Verbundsystem mit 8-cm-dicker Dalmatiner Dämmplatte, hochwertigem CT-190- Spachtel und 1 mm starkem Kratz-/Filzputz. Bei den Profilen fiel die Entscheidung zugunsten von Elementen aus Capapor, einem Leichtbaustoff, dessen wichtigste Vorzüge mechanische Widerstandsfähigkeit und geringes Gewicht sind. In beiden Fällen verfügte die Firma über reichlich Erfahrungen im Umgang damit, was nicht zuletzt der langjährigen Zusammenarbeit mit dem namhaften Hersteller Caparol geschuldet ist.
Genauigkeit und Qualität gefragt
Die Handwerker hatten es mit einem Putzuntergrund zu tun, der sich in gutem Zustand präsentierte und nur partiell ausgebessert werden musste. An das Verkleben bzw. Verdübeln der Dämmplatten wurden höchste Anforderungen gestellt, weil die Befestigung der Profile einen planebenen Untergrund verlangt. Als problematischer erwiesen sich in diesem Zusammenhang aus der Entstehungszeit stammende Abweichungen in Lot und Flucht, die auf unterschiedliche Weise ausgeglichen wurden. Unter diesen Umständen besaß Genauigkeit bei der Ausführung der Arbeiten höchste Priorität.
Zu beantworten blieb die Frage, ob die Profile auf dem Gewebe oder auf dem fertigen Putz befestigt werden sollten. Bauingenieur Knaak begründete seine Entscheidung für die zweite Variante damit, dass bei einem späteren Putzauftrag die Struktur des Oberputzes an den Profilen nicht sauber auszureiben gewesen wäre. Während Art und Querschnitt der Profile aus den Planungsunterlagen ersichtlich waren, musste der konkrete Bedarf zum Beispiel für die Fenster an Ort und Stelle ermittelt werden, um die Bestellung auslösen zu können. Sie wurden entsprechend dem technologischen Ablauf vom Hersteller maßgeschneidert geliefert.
Bei der Montage, unterstrich Dirk Knaak, sei es vor allem auf eine sinnvolle Abfolge und das reibungslose Ineinandergreifen der einzelnen Arbeitstakte angekommen. So wurde zum Beispiel im Interesse einer einwandfreien Passung nach dem Anbringen der Fensterbankprofile den Klempnern Gelegenheit gegeben, die Fensterbänke einzubauen, ehe dann die restlichen Fensterrahmenprofile ihren Platz erhielten. In der Summe brachten es Gesimse, Gurt- und Fensterrahmenprofile auf eine Länge von rund zwei Kilometern, wovon etwa 80 Prozent auf die Einfassung der Fenster entfielen. "Ausgezahlt hat sich", so der Geschäftsführer, "dass wir uns das Leben durch eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrundes nicht selber schwer gemacht haben".
Zustatten gekommen ist dem Verarbeiter überdies, dass Lagerung und Bearbeitung der Profile in der nahegelegenen Caparol-Niederlassung erfolgen konnten. Planer- und Objektberater Paul-Michael Karst verwies darauf, dass ein solch anspruchsvolles Projekt eine enge und direkte Zusammenarbeit von Hersteller und Verarbeiter erfordere, weil viele Entscheidungen nicht auf dem Papier, sondern vor Ort zu treffen seien, weshalb Berater und Anwendungstechniker häufig auf der Baustelle weilten. Geschäftsführer Dirk Knaak zog eine insgesamt positive Bilanz und brachte zum Ausdruck, dass sich der Mehraufwand gelohnt habe.