Im Zentrum des berühmten Marktplatzes, der von den Miltenbergern „Schnatterloch“ genannt wird, steht der Marktbrunnen aus rotem Sandstein aus dem Jahr 1583. Der Platz ist von Fachwerkhäusern umgeben, wobei das neu eröffnete Hotel nicht nur wegen seiner Höhe, sondern auch wegen der kunstvollen Balkenanordnung und der perfekt renovierten Fachwerkfassade besonders ins Auge fällt. Das 1508 erbaute, schmale, hohe Haus mit dem klassischen Spitzgiebel, den roten Fachwerkbalken und dem charakteristischen zweistöckiger Erker auf der Stirnseite ist weltweit bekannt. Es ist als Großformat auf US-Flughäfen zu sehen. Ende der 1950er-Jahre war es Drehort für den Film "Das Wirtshaus im Spessart" mit Liselotte Pulver. Heute ist das Denkmal ein beliebtes Motiv bei Malern, Fotografen und Touristen, die Miltenberg gerne besuchen – ganz besonders im Jahr des 775 Stadtjubiläums.
Wechselhafte Geschichte
Das Haus hatte schon viele Namen. Nach der Erbauung hieß es "Gackstättsche Haus", benannt nach Leonard Gackstatt, der Centgraf von Bürgstadt, der dort im Jahre 1508 wohnte. Bis ins Jahr 1964 war das heutige Schmuckkästchen bewohnt. Es beherbergte Kaufleute, Handwerker und auch Dichter. Danach stand es 15 Jahre leer, die Bausubstanz wies zunehmend Schäden auf. Schließlich nahm sich das Ehepaar Hedwig und Lothar Scheurich aus Schippach Ende der 1970er Jahre des historischen Juwels an. Nach langen Verhandlungen konnte Anfang 1980 mit der statischen Sicherung und der Sanierung begonnen werden. Im März 1981 wurde das Weinhaus "Am Alten Markt" eröffnet, das die nächste Generation elf Jahre später übernahm.
Seit Mai 2012 befindet sich in dem neu renovierten Fachwerkhaus ein 3-Sterne-Hotel und Café, mit dem passenden Namen „Schmuckkästchen". Der Hotelier ließ das Fachwerkgebäude in Absprache mit dem Denkmalschutz und der Stadt Miltenberg, die hier einen Ensembleschutz ausgewiesen hat, innen und außen renovieren. Entstanden sind elf individuell gestaltete, liebevoll eingerichtete Zimmer, die Tradition mit Moderne verbinden. Im schmucken Gewölbekeller können bis zu 50 Personen bewirtet werden. Im Sommer laden zudem Sitzplätze im Freien ein.
Renovierung mit besten Produkten
Das kunstvolle fränkische Fachwerk des Hotels besticht durch die Vielzahl unterschiedlicher Schmuckbalken, die als Andreaskreuze oder bogenförmig die Fassade zieren. Nachdem ein Zimmermann wenige schadhafte Balken ausgewechselt hatte, gab es an den anderen Balken nur noch kleinere Ausbesserungsarbeiten an Rissen oder Vertiefungen durchzuführen, die Malermeister Torsten Schmitt (Miltenberg) mit Hilfe von Histolith Sanopas Holzrisspaste behob. Die holzähnliche Paste besteht aus Leinöl, Naturfasern und mineralischen Füllstoffen und enthält keinerlei Kunststoffe. Sie eignet sich für nicht maßhaltigen Holzbauteile, ist elastisch und zeichnet sich durch hohe Flankenhaftung aus. "Die Renovierungspaste aus der Kartusche ist absolut benutzerfreundlich, sie lässt sich perfekt verarbeiten und ist auch schnell überstreichbar. Das ist vor allem dort entscheidend, wo ein Gerüst gestellt werden muss. Wir haben ca. 30 Kartuschen verarbeitet und sind rundum begeistert von der Qualität und dem Handling", freut sich Schmitt.
Roter Seidenglanz für Fachwerkbalken
Anschließend wurden die Balken mit Histolith Leinölfarbe in Alemannischrot H 502 gestrichen, einem Farbton aus der mit dem Denkmalschutz entwickelten Histolith Farbtonkarte, der auf rein anorganischen Pigmenten basiert. Die markanten Balken des Miltenberger Schmuckkästchens erhielten einen schönen Seidenglanz, der das Gebäude richtig zum Strahlen brachte. Die Gefache, die als Altuntergrund eine Silikatfarbe trugen, wurden mit einem Renovierungsanstrich mit Histolith Außenquarz auf Kaliwasserglasbasis im Farbton Weiß Nr. 10 beschichtet. Die Dispersionssilikatfarbe hat weniger als 5 Prozent Acrylharzanteil und ist hoch wetter- und farbtonbeständig. Sie bietet einen sehr guten Regenschutz und ist wasserabweisend und hat dennoch die höchste Wasserdampfdurchlässigkeit, außerdem ist sie hoch durchlässig für Kohlendioxid. Histolith Außenquarz ist doppelverkieselnd dank der quarzistischen, verkieselungsfähigen Zuschläge. Der Auftrag erfolgte in zwei Durchgängen mit Bürste und Pinsel: "Das Material ist einfach super, wir haben schon einige Objekte damit gemacht, aber was uns besonders freut, ist, dass es sofort und völlig unproblematisch verarbeitet werden kann, nach dem Motto ›Deckel auf, ran an die Fassade‹", erläutert Malermeister Schmitt. Und er berichtet hoch erfreut weiter: "Nach Abschluss der Renovierungsarbeiten erstrahlt das Schmuckkästchen in neuem Glanz und hebt sich von den direkt angebauten Fachwerkhäusern so deutlich ab, dass deren Besitzer sich nun im Zugzwang sehen, ihre Bauten auch auffrischen zu lassen."
Bautafel
Auftraggeber: Hotel Schmuckkästchen Miltenberg
Malerbetrieb: Torsten Schmitt, Miltenberg
Caparol-Außendienst-Mitarbeiter: Matthias Weth, Malte-Ulrich Bau
Produkt: Histolith Sanopas-Holzrisspaste, Histolith Leinölfarbe, Histolith Außenquarz