Mit dem Ziel, Führungskräfte von morgen kennenzulernen und für sich zu gewinnen, nehmen auch die als Caparol-Firmengruppe bekannten Deutsche Amphibolin-Werke (DAW) am „Karrieretag Familienunternehmen“ teil. Er findet am 19. Oktober bei der Firma PERI in Weißenhorn bei Ulm statt. PERI ist Spezialist für Schalungs- und Gerüsttechnik.
Die Caparol-Firmengruppe (Ober-Ramstadt) ist in Deutschland, Österreich und der Türkei Marktführer auf dem Gebiet der Bautenanstrichmittel. In Europa befindet sich das Unternehmen bei Baufarben nach großen internationalen Konzernen auf Platz vier. Zur Caparol-Gruppe gehören die Marken Caparol (Farben, Lacke, Lasuren, Putze für den dekorativen Bereich), Disbon (bauchemische Produkte für Boden, Dach, Beton und Gewässerschutz), Capatect (Wärmedämm-Verbundsysteme zur Energieeinsparung) und Alpina (Farben für den Heimwerker). Das bekannteste Produkt ist Alpinaweiß - Europas meistgekaufte Innenfarbe.
„Als weltweit tätige mittelständische Unternehmensgruppe mit rund 4000 Mitarbeitern und über 900 Millionen Euro Umsatz (2006) haben wir einen großen Bedarf an hoch qualifiziertem Nachwuchs“, berichtet Personalleiter Peter Schäfer: „Auch wir spüren, daß die Anzahl der gut qualifizierten potentiellen Bewerber auf dem Arbeitsmarkt knapper wird. Unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung wird sich die Problematik in den nächsten Jahren noch verschärfen.“
Als Caparol-Firmengruppe sei das Unternehmen zwar in der Bauzulieferindustrie und im Großraum Darmstadt sehr bekannt, so Schäfer: „Dort haben wir ein hervorragendes Produktimage.“
Bei potentiellen Bewerbern außerhalb des Bau-Umfeldes könne die Bekanntheit als potentieller Arbeitgeber jedoch noch gesteigert werden.
Neben einer großen Zahl von Fachspezialisten sucht die Caparol-Gruppe jedes Jahr auch eine größere Zahl von Hochschulabsolventen oder Bewerber mit wenigen Jahren Berufserfahrung, die keinen speziellen Farben-, Lack oder Bautenschutz-Hintergrund benötigen. Schäfer: „Hier sind wir an Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren interessiert und können uns vorstellen, im nächsten Jahr bis zu zehn Interessenten einzustellen.“
Zum „Karrieretag Familienunternehmen“ kommen rund 250 potentielle Bewerber, die sich bereits aktiv damit auseinandergesetzt haben, unter Umständen bei einem familiengeführten Unternehmen zu arbeiten. Sie wurden zuvor aus rund 1000 Interessenten ausgewählt. Inhabergeführte Familienunternehmen lernen so gezielt Fach- und Führungskräfte mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung kennen.
„Die angebotenen Positionen sind auf hohem Niveau in der Nähe der Geschäftsleitung angesiedelt, wie etwa als Assistenz der Geschäftsleitung, als Projektleitungs-Ingenieur im Einsatz auf Auslandsprojekten oder etwa in der internen Unternehmensberatung. Junge Berufseinsteiger können die Chance ergreifen, Traineepositionen zu bekleiden“, berichtet Personalberater Stefan Klemm, Gründer des Entrepreneurs-Club in München, der mit der Stiftung Familienunternehmen und führenden deutschen Familienunternehmern den Karrieretag initiiert hat.
„Wir sehen die Chance, dem gut ausgebildeten und motivierten Nachwuchs zu vermitteln, daß die Karrierechancen beim Mittelstand genauso gut oder sogar besser sein können als bei Großunternehmen oder Beratungsgesellschaften“, erklärt Schäfer: „Die Entscheidungswege sind schneller und transparenter, Mitarbeiter erhalten früh Verantwortung und vor allem: Ihre Leistung und ihr Potential sind der obersten Unternehmensebene bekannt.“
Die seitens des Veranstalters durchgeführte Vorauswahl der Interessenten sowie die Möglichkeit, daß sich jedes teilnehmende Unternehmen anhand von Kurzlebensläufen der Teilnehmer nochmals die für das Unternehmen interessantesten Kandidaten heraussuchen kann, prädestiniere die Veranstaltung dazu, mit potentiellen Mitarbeitern ins persönliche Gespräch zu kommen.
Schäfer: „Im Gegensatz zu herkömmlichen Hochschulmessen können wir hier viel zielgerichteter und effizienter arbeiten.“ Durch die Teilnahme des Junior-Eigentümers, eines Geschäftsführers und der Personalverantwortlichen erhalten auch die Bewerber einen guten persönlichen Eindruck vom Führungsstil und den Erwartungen des Unternehmens. „Auch wir können in dieser Zusammensetzung schnell darüber entscheiden, mit wem wir über den Karrieretag hinaus im Gespräch bleiben wollen“, so Schäfer.
„Familienunternehmen hatten bisher nicht die optimale Chance, ihr hohes Leistungsvermögen bei sehr guten Bewerbern zu kommunizieren. Für die Bewerber ist deren Attraktivität als Arbeitgeber häufig nicht transparent – zu unüberschaubar die Vielfalt, weshalb sie sich häufig an den bekannten Marken orientieren. Eine Plattform wie der Karrieretag ist daher hoch willkommen und war schon lange überfällig“, bemerkt Personalberater Klemm. Premiere war 2006 in Mannheim. Aus mehr als 1.400 Bewerbern wurden 250 Kandidaten eingeladen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: 54 konkrete Jobangebote kamen auf diesem Wege zustande.