In Deutschland gibt es im Wesentlichen zwei relevante Zertifizierungssysteme. Das LEED-System, das aus dem amerikanischen Raum kommt, und das System der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen). Während das LEED-System weltweit eine führende Rolle unter den Zertifizierungssystemen einnimmt, ist das DGNB-System derzeit noch hauptsächlich in Deutschland verbreitet.
Alle Zertifizierungssysteme haben gemeinsam, dass sie ein Gebäude hinsichtlich seiner ökologischen Qualität bewerten. Dazu gehören zum Beispiel die Emissionen aus den Produkten.
Neben der ökologischen Qualität der Gebäude werden außerdem auch ökonomische Aspekte sowie technische Qualitäten bewertet. In beiden Systemen können Punkte für die Erfüllung verschiedenster Anforderungen gesammelt werden, die dann in einer Endnote resultieren. So kann ein Gebäude am Ende der Zertifizierung den Gold-, Silber- oder Bronzestatus erreichen, wie das zum Beispiel bei dem mit Caparol-Werkstoffen realisierten Bürogebäude Tower 185 in Frankfurt, der sysTelios-Privatklinik im Odenwald oder auch dem Hyatt Regency in Düsseldorf der Fall war.
Deutliche Unterschiede zwischen dem LEED- und dem DGNB-System gibt es hinsichtlich der konkreten Anforderungen an die Produkte. Beim System der DGNB sind die Anforderungen an Inhaltsstoffe und den VOC-Gehalt in der Regel deutlich strenger als bei LEED. Bestandteil der DGNB-Kriterien ist auch eine Raumluftmessung nach dem Ende der Bauzeit, die als Ausschlusskriterium gewertet wird. Besteht das Gebäude diese Messung nicht, erhält es keine Zertifizierung.
Aufgrund der zahlreichen Kriterien, die sich von System zu System unterscheiden, herrscht bei vielen Herstellern, dem Handwerk und Planern noch große Unsicherheit, welche Produkte für die verschiedenen Zertifizierungssysteme geeignet sind und wo die Unterschiede hinsichtlich der Anforderungen der Systeme liegen. "Bislang war es häufig erforderlich, die nötigen Informationen in verschiedenen Quellen wie Technischen Produktinformationen und Sicherheitsdatenblättern zu suchen oder individuelle Anfragen an die Hersteller zu richten, um die benötigten Informationen zu erhalten. Mit dem neuen Nachhaltigkeitsdatenblatt gibt es nun eine Quelle, die diesen Rechercheaufwand überflüssig macht", freut sich Gradinger.
Die Kombination aus emissionsarmen Produkten in Verbindung mit einer zielgerichteten Dokumentation durch das Nachhaltigkeitsdatenblatt ist momentan einmalig im Markt und bietet enorme Vorteile bei der Beratung und Ausschreibung. Derzeit sind bereits für rund 170 Caparolund 57 Disbon-Produkte Nachhaltigkeitsdatenblätter verfügbar. Somit ist der größte Teil des Produktprogramms an Innenfarben und -putzen, Lacken, Spachtelmassen, Fassadenfarben und - putzen sowie Bautenschutzprodukten bereits abgedeckt. Für den Einsatz in Innenräumen bieten sich auch die AgBB-geprüften Bodenbeschichtungen an. Die Beschichtungssysteme für Parkhäuser/ Tiefgaragen können selbst bei den höchsten Anforderungen der Zertifizierungssysteme gleichfalls eingesetzt werden.
Das Nachhaltigkeitsdatenblatt steht auf der Caparol-Homepage im Downloadbereich der jeweiligen Produkte zur Verfügung.