Der langgestreckte Schulneubau nimmt den geschwungenen Straßenlauf auf, der die Grundstücksgrenze darstellt. Mit dieser markanten Gebäudeform passt sich das eingeschossige Bauwerk harmonisch der Umgebung an. Es "behauptet sich als zurückhaltend archaisches Zeichen", so Architekt Tobias Bochmann. Über die begrünte Flachdachfläche kann der Blick der Passanten von der Straße aus frei ins Tal schweifen. Der rückwärtige Teil des Schulgebäude wurde in den Hang hineingebaut. "So entstand ein Ort, der die Kinder nach außen hin schützen und zum anderen das freie Spielen und das Miteinander im Inneren fördern soll", erläutert Gabi Dongus.
Frontal zum Neubau steht das alte Schulgebäude - ein prominenter Ziegelbau aus der Gründerzeit. Die beiden Schulgebäude korrespondieren über die Hofsituation hinweg miteinander. Die großzügige Glasfassade, mit der sich der Neubau talseitig öffnet, stellt nicht nur den direkten visuellen Bezug zum Altbau her. In der Fensterfront spiegelt sich der beeindruckende Ziegelbau und ist so immer präsent.
Hadi A. Tandawardaja, Dipl. Ing. Architekt, beschreibt die Ausführung des neuen Schulgebäudes: "Die massive Hülle des Gebäudes besteht aus einer zweischaligen Ortbetonkonstruktion mit Kerndämmung. Die Oberfläche der nichttragenden Außenschale wurde durch Abwandlung einer traditionellen Stülpschalung hergestellt. Es wurden drei, in Stärke und Breite variierende Brettgrößen verwendet. Keilförmige Brettzuschnitte, die in regelmäßigen Abständen eingesetzt wurden, bewirken das graduelle Kippen des Fassadenbildes gegen den Hang. Unter dem Einsatz von sägerauen Brettern entsteht so eine lebendige Textur."
Das Farbkonzept schuf lebendige Farbräume
Die Kommentare der Schüler wie "Mir gefällt die lila Toilette" oder "Die Tür ist so schön goldfarben", belegen, dass das Farbkonzept ankommt. Ganz im Sinne der Planer, die ihr innenarchitektonisches Konzept so beschreiben: "Im Inneren gliedern drei eingestellte Körper, in welchen sich die dienenden Funktionen befinden, den Raum in Flurbereich und Klassenzimmer. Vom Eingang des Gebäudes führt die fliederfarbene, geschwungene Garderobenwand in den Raum. Sie setzt ein farblich komplementäres Gegengewicht zum grünen Linoleumboden sowie den übrigen Wandflächen, welche über eine Abfolge intensiver werdender Grüntöne die einzelnen Klassenräume adressieren. Dieser lebendige Farbraum ist sowohl Erschließungsfläche der Klassen- und Nebenräume als auch erweiterter Spiel- und Aufenthaltsflur für die Kinder. Das Gefühl von geborgener Offenheit wird erreicht durch die räumliche Erweiterung des Flurs zu dem geschützten Innenhof, der als grünes Klassenzimmer einen Puffer zwischen Straße und Innenraum bildet und den Flurbereich über eine Glasfassade mit natürlichem Licht versorgt. Alle Klassenräume orientieren sich zum Schulhof sowie zum Altbau. Während sich der grüne Linoleumboden aus dem Flur in die Räume fortsetzt, bleiben die Wände farblich neutral, um eine konzentrierte Lernatmosphäre zu schaffen. Lediglich die flurseitigen Wände nehmen Bezug auf den jeweils den Räumen zugeordneten Grünton. Großzügige raumbildende Oberlichter in den Klassenräumen ermöglichen eine lernfreundliche natürliche Belichtung und somit den weitgehenden Verzicht auf künstliches Licht während der Unterrichtszeiten. Weitere Oberlichter sorgen im geschützten Garderobenbereich des Flurs für eine angenehme Atmosphäre."
Strapazierfähige Farben, damit die Wände lange schön bleiben
In den Fluren und den Klassenräumen kamen hoch strapazierfähige, scheuerbeständige und strukturerhaltende Innenfarben des Baurbenherstellers Caparol zum Einsatz, ausgeführt von der Firma Anton Geiselhart (Pfullingen). Die weißen Wände in den Klassenzimmern beschichtete das Malerteam mit Indeko-plus. Die stumpfmatte Wandfarbe mit der besten Nassabriebsklasse 1 besitzt doppelte Deckkraft, so dass meistens ein Anstrich genügt. Eingeordnet in der besten Nassabriebsklasse 1 und mit dem TÜV Gütezeichen "schadstoffgeprüft" ausgezeichnet, eignet sich Indeko-plus bestens auch für den Einsatz in Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern.
Damit die in verschiedenen Grüntönen gestalteten Wandflächen in den Klassenzimmern und Fluren selbst extremen Belastungen standhalten, wurde ein bewährter Systemaufbau bestehend aus Caparol SeidenLatex und einer zusätzlichen Versiegelung mit Disbopur 458 gewählt. Das transparente, wässrige 2K-Polyurethanharz erhöht die Kratzfestigkeit in matter Optik und ermöglicht eine optimale Reinigungsfähigkeit, selbst bei Verschmutzungen wie Schuhabrieb. In diesem hochreinigungsfähigen Systemaufbau sind Farbtöne im Hellbezugswert 100 bis 70 realisierbar.
Bei den anderen Wandflächen in den Fluren sollten nicht minder hohe Anforderungen erfüllt werden. Zudem galt es, kräftige Farbtöne aus der Farbreihe Lavendel und Velvet (Hellbezugswert ca. 50) darzustellen. Hier bewährte sich Disbopox 442 an der Wand. Caparol-Fachmann Carsten Tümpner weiß: "Die carbonfaserverstärkte 2K-Epoxidharzbeschichtung ist eigentlich für Bodenflächen vorgesehen. Da neben den Farbtönen vor allem die gesundheitliche Unbedenklichkeit im Vordergrund stand, entschied man sich bereits im frühen Planungsstadium für dieses Produkt." Disbopox 442 ist AgBB-geprüft, das heißt, es liegt eine gesundheitliche Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC und SVOC) vor. "Heute steht uns mit Disbopox 447 ein weiteres geprüftes Produkt für die Beschichtung von Wandflächen zur Verfügung, mit dem sich ein breites Farbspektrum abbilden lässt."
In den Toilettenräumen wurde der hochwertige kratz- und stoßfeste Polyurethan-Acryllack Capacryl PU-Satin gewählt. So geschützt bleibt die faszinierende Farbgestaltung lange schön. Verschmutzungen können mit Haushaltsreinigern einfach entfernt oder stärkere Schäden überarbeitet werden.