Mondrian lässt grüßen

Bei der Gestaltung der neuen Räume des Bundesverbands im Zentrum Frankfurts stand zunächst die Verbesserung der Akustik im Vordergrund. Dies nicht ohne Grund, denn das alte Gebäude diente ursprünglich als Kino und wurde später von der "Freizeiteinrichtung" zur Arbeitsstätte umgebaut. Die eigentliche Nutzung lässt sich noch erahnen und macht den Charme des Hauses aus. Dies zeigt sich in dem großzügigen Entree mit geschwungenen Treppenaufgängen und dem großen, offenen Hauptraum, der früher Kinosaal war und heute als Großraumbüro auf zwei Ebenen fungiert. Das Büro mit dem offenen, zentralen Luftraum gefiel dem Bundesverband sofort, denn hier bot sich endlich genügend Platz und ein ansprechender Rahmen für Ausstellungsstücke des Malerhandwerks. Gleichzeitig weckte das offene Raumambiente Zweifel, ob konzentriertes, ruhiges Arbeiten möglich sein wird. Deshalb war der Wunsch nachvollziehbar, mit Akustikmaßnahmen das Optimum aus der bestehenden Situation mit vielen glatten Oberflächen herauszuholen - ohne teure räumliche Veränderungen. Dies ist mit Unterstützung der Firma Caparol gelungen.

Zuerst wurden akustische Berechnungen erstellt, auf dessen Basis ein Konzept mit drei verschiedenen Akustikprodukten entstand. Der obere Deckenbereich mit der größten Fläche wurde fast vollflächig mit glatten Melapor Panelen beschichtet. Im Erdgeschoss sollte die bestehende Betondecke unverändert bleiben, daher kamen hier konvexe Melapor Deckensegel zum Einsatz. Der zentrale Luftraum bot sich an, Baffeln in unterschiedlichen Höhen abzuhängen. Die Kombination dieser drei Maßnahmen erzielte den größtmöglichen Effekt der Akustikverbesserung. Gleichzeitig entstand neben der funktionalen Wirkung auch eine optisch sehr ansprechende Lösung. Lediglich die Frage nach der Farbgebung war noch zu klären, denn alle drei Akustikprodukte können beliebig farbig beschichtet werden. Auf Grund der vielfältigen Möglichkeiten wurde das FarbDesignStudio zu Rate gezogen. Der Raum sollte selbstverständlich in das Konzept einbezogen werden. Allerdings waren keine großen Farbveränderungen gewünscht und es galt auch, den vorhandenen Bodenbelag zu integrieren. Daraufhin entstanden zwei Konzepte, die jeweils auf den Wappenfarben des Logos basierten: Rot, Gelb und Blau. Der Bundesverband setzte eine Variante 1:1 um.

Das Ergebnis lässt sich nun bewundern und überzeugte bisher alle, die die neuen Räume schon gesehen haben. Ohne große Veränderungen des übernommenen Büros ist die Wirkung durch wenige Farbakzente und formschöne Akustikelemente bestechend. Besonders interessant ist das Zentrum des Büroraums, in dem die zylindrischen Baffeln in unterschiedlichen Höhen von der Decke hängen. Die weißen Elemente sind teilweise unbeschichtet belassen und nur einige Baffeln leuchten in Rot, Gelb und Blau aus dem kunstvollen Arrangement. So erfährt der Raum gerade in diesem zentralen Bereich eine Betonung, ohne dass sich die Gestaltung zu sehr in den Vordergrund drängt. Mehr noch, man könnte sagen, dass sich das stimmige Raumambiente mit den ausgestellten, handwerklichen Exponaten optimal ergänzt.

Martina Lehmann, Caparol FarbDesignStudio