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Wärmedämmung unterm Dach

Innovatives Klicksystem für die oberste Geschossdecke

(lifePR) (Ober-Ramstadt, )
Die Dresdner Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG kann gut 20 Jahre nach der Wiedervereinigung eine erfreuliche Bilanz ziehen: Ihr Wohnungsbestand, bei dem sich monolithische und Plattenbauweise etwa die Waage halten, ist zu hundert Prozent saniert. Dennoch fiel kein einziges der 518 Häuser der Abrissbirne zum Opfer oder wurde verkauft. Die Pflege der alten Bausubstanz ging einher mit der Aufwertung der industriell errichteten Wohnbauten aus der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. 380 Millionen Euro flossen seit 1993 in die Instandsetzung und Modernisierung. Mit einer Leerstandsquote von 1,4 Prozent behauptet die Johannstädter Genossenschaft auf dem Dresdner Wohnungsmarkt eine hervorragende Position. Sie ist neben der attraktiven Wohnlage der Quartiere zwischen Innenstadt und Elbe vor allem der zielstrebigen Aufwertung des Wohnungsbestandes und dem vertrauensvollen Verhältnis zwischen Vorstand und Genossenschaftern zu verdanken. Auf diese Dreifaltigkeit setzt die Genossenschaft auch künftig. Bezahlbare Mieten, zeitgemäßer Wohnkomfort und sinkender Energieverbrauch besitzen dabei oberste Priorität.

Rückkehr an den Anfang

Die ersten baulichen Maßnahmen im Zuge des langfristigen Sanierungsprogramms galten 1992 der Modernisierung der Rudolf-Schilling-Häuser in Striesen. Die vom Dresdner Spar- und Bauverein in Auftrag gegebene und 1911 gebaute dreiflügelige denkmalgeschützte Wohnanlage besteht aus einem Dutzend viergeschossiger Häuser mit Mansarddach sowie einer dreigeschossigen Reihenhausgruppe im Wohnhof. Bei Planung und Bau des Gebäudekomplexes fanden Aspekte des sozialen Wohnungsbaus Berücksichtigung, so dass ihre ersten Bewohner weniger betuchte Dresdner Bürger waren. Dennoch entstand zwischen Wormser und Holbeinstraße ansehnliche Architektur. Bis heute haben die langgestreckten Fassaden, die durch Balkone und Dreiecksgiebel, herausgehobene Treppenhäuser und keramikverkleidete Hauseingänge gegliedert sind, ihren Reiz bewahrt.

1972 übernahm die Johannstädter Wohnungsgenossenschaft die Wohnanlage und sanierte sie zu Beginn der 90er Jahre im Bewusstsein ihrer Verantwortung mit erheblichem finanziellen Aufwand. Angesichts strenger denkmalschützerischer Regeln, die Eingriffe in die Gebäudehülle geschützter Bauwerke untersagte, spielte die Wärmedämmung in diesem Zusammenhang keine Rolle. Erst mit der Novellierung der Wärmeschutzverordnung in den Jahren 2009 und 2011 rückte der Gesetzgeber diesen Aspekt stärker in den Vordergrund. Heute schreibt er im Neubau nicht nur die Dämmung der Gebäudehülle, sondern auch von Keller- und letzter Geschossdecke vor. Im Altbau werden solche Maßnahmen nur unter bestimmten Bedingungen gefordert. Dennoch hat die Dresdner Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG die energetische Sanierung von Anfang an ernst genommen und als wichtigen Weg zur Senkung der Betriebskosten betrachtet.

Zum Wohle der Mieter

Das bewog sie in jüngster Zeit dazu, sich den Rudolf-Schilling-Häusern unter dem Aspekt der Energieeinsparung erneut zuzuwenden. Eine Wärmedämmung der Außenfassade schied aus Gründen des Denkmalschutzes aus. Aber die Dämmung der obersten Geschossdecke, die den Heizenergieverbrauch bis zu 25 Prozent verringert, und der Kellerdecke, die noch einmal bis zu zehn Prozent Senkung beisteuert, lag im Sinne der Genossenschaft wie der Mieter, trägt sie doch dazu bei, die Wohnungen attraktiver und bezahlbar zu machen. Die Abteilung Technik der Wohnungsgenossenschaft Johannstadt, die mit dem Vorhaben betraut wurde, sah sich auf dem Markt nach geeigneten Angeboten um. Bauleiter Mario Pölchen wandte sich unter anderem an Caparol-Verkaufsberater Rolf Eifert, der neben der herkömmlichen begehbaren Verbundplatte aus Holzwerkstoff und Polystyrol mit dem CapaClick-Speicherdämmelement-Dalmatiner 022 eine Novität zu bieten hatte. Es ist gleichfalls begehbar und besteht aus einer 8-mm- HDF-Platte, die mit Hilfe der bewährten Klick-Technologie einen kraftschlüssigen Verbund in der Fläche ermöglicht, und einer Dämmplatte, die im Kantenbereich über einen Stufenfalz verfügt. Dabei wird auf den weiß-schwarz gesprenkelten, vom WDVS her bekannten Dalmatiner-Dämmstoff zurückgegriffen. Es gibt das CapaClick-Dämmelement aber auch mit Polyurethan. Die PUR-Ausführung erfüllt die Vorgabe der EnEV 2009 von 0,24 W/m²K mit nur 108 mm Dämmdicke, die Dalmatiner-Dämmplatte braucht dafür 40 mm mehr, kostet dafür aber weniger. Da in der Dresdner Genossenschaft neben dem Mieternutzen die Sparsamkeit hoch im Kurs steht, fiel die Entscheidung zugunsten der Dalmatiner-Platte. Für sie sprach neben dem Spielraum nach oben noch ein anderer Grund. Die damit erreichte Fußbodenhöhe ermöglichte den Anschluss an die Bodentreppe und ersparte den Bau einer zusätzlichen Stufe. Bauleiter Pölchen verwies darauf, dass das Klick-System gegenüber der stumpf gestoßenen Platte mehr Sicherheit bietet, weil es keine Stolperfallen aufbaut. Das ist deshalb von Belang, weil in den Rudolf-Schilling-Häusern die Dachböden von den Mietern zum Wäschetrocknen genutzt werden.

Handkreissäge viel gefragt

In der Ausschreibung setzte sich die Freitaler Firma Kay Herrmann Ausbau durch, die seit 2008 auf dem Markt ist und bei der Verlegung von Thermodecken bereits über Erfahrungen verfügte, aber mit dem Einbau der Capa-Click-Speicherdämmplatte Neuland betrat. "Meine anfängliche Skepsis wich zunehmend der Begeisterung für das innovative System", resümierte Kay Herrmann. Vor dem Verlegen der 1,245 cm x 0,495 cm großen Platten wurden Unebenheiten des Untergrundes durch eine Schüttung ausgeglichen. Wegen der notwendigen Anpassung an Pfeiler bzw. Pfosten der Dachkonstruktion avancierte die Handkreissäge zum wichtigsten Werkzeug der Handwerker. Auch die Schornsteine wurden in das Dämmsystem eingebunden. Die kraftschlüssige Verbindung der Elemente unter Verzicht auf das übliche Verleimen, so der gelernte Tischler, führte zu einer beträchtlichen Zeitersparnis. Die Passgenauigkeit machte auch das Nacharbeiten von Fugen überflüssig.

In Abstimmung mit der Abteilung Technik der WGJ fiel die Entscheidung, die Trittfläche des verlegten Dämmsystems mit einer farblichen Beschichtung zu versehen. Sie trug weniger dem Schönheitsempfinden der Mieter als nutzungsbedingten Erfordernissen Rechnung. Denn die obenliegende HDF Platte, so Caparol-Fachmann Rolf Eifert, ist und bleibt ein Holzwerkstoff, dem allzuviel Wasser - auch wenn es nur aus der Wäsche tropft - nicht gut bekommt. So erhielt der Dresdner Malerfachbetrieb Olaf Schade, dessen gute Dienste die Genossenschaft immer wieder in Anspruch nimmt, den Auftrag, rund 2 500 m² Fußboden mit der einkomponentigen staubbindenden Fußbodenfarbe Disbon 404 Acryl-BodenSiegel in Kieselgrau zu beschichten. Malermeister Olaf Schade freute sich nicht nur über den Großauftrag, der ihm für den Winter sehr gelegen kam, sondern lobte auch die Fußbodenbeschichtung, die gut zu verarbeiten und leicht zu pflegen sei.

Es gehört zur Philosophie der Johannstädter Wohnungsgenossenschaft, unterstrich Mario Pölchen, bei Instandhaltung und Sanierung die Belastung der Mieter so gering wie möglich zu halten und erforderlichen Maßnahmen möglichst in einem Zuge zu erledigen. In den Rudolf-Schilling-Häusern umfasste das Paket neben der Dämmung der Geschossdecken die farbliche Auffrischung der Balkone und der Keller, deren Decken gleichfalls mit Dämmung versehen wurden. Der Erfolg baulicher Aktivitäten der Genossenschaft werde an der Zufriedenheit der Mieter gemessen. Daran fehlte es auch in diesem Falle nicht.

Wolfram Strehlau, Caparol
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