Sanierung nach neuesten energetischen Standards
Als die beiden Architekten und Bauherren Philipp Egger und Peter Nägele das Gebäude 2006 erwarben, war es für sie selbstverständlich, es nach neuesten energetischen Standards zu sanieren. Das Erdgeschoss war für Kleingewerbe und Büroräume vorgesehen, im Obergeschoss entstanden zwei großzügige Wohnungen mit Loftcharakter. Geplant war der Passivhausstandard, was jedoch eine sehr gut gedämmte Gebäudehülle voraussetzt. Das war jedoch nicht so leicht zu verwirklichen, denn eine Außendämmung kam wegen der denkmalgeschützten Backsteinfassade nicht in Frage. Peter Nägele erläutert: "Es blieb nur die Innendämmung. Hierbei besteht aber aufgrund des innenliegenden Taupunktes die Gefahr der Feuchtigkeitsansammlung und Schimmelbildung. Um dies zu vermeiden war eine diffusionsoffene Bauweise unbedingt erforderlich. Daher entschieden wir uns für eine Holzständerwand." Diese wurde nach der Entkernung quasi als "Haus im Haus" von innen vor die Außenwände der beiden Hauptgeschosse gesetzt. Zwischen die Fermazellplatten wurde eine 30 Zentimeter dicke Zellulosefüllung eingeblasen. Zusammen mit dem 60 Zentimeter starken vorhandenen Mauerwerk entstand somit ein Wandaufbau von 95 Zentimeter Mauerstärke. Die zweilagigen Fermazellplatten können sehr viel Wasser aufnehmen und auch abgeben. Eine Dampfbremse zwischen die beiden innenseitig montierten Schalen verhindert, dass feuchtwarme Luft in die Konstruktion eindringt und dort als Tauwasser ausfallen kann. Die Fensterlaibungen wurden mit jeweils zwei Fenstern mit Zweifach-Verglasung versehen, ein herkömmliches an der Innenwand und ein Sprossenfenster an der Außenwand.
Auch die Wandbeschichtung muss durchlässig sein
Um den Wandaufbau komplett durchlässig zu machen, war es in letzter Konsequenz auch entscheidend, dass die Beschichtung diffusionoffen ist. "Wir haben uns lange mit der Wahl einer geeigneten Wandbeschichtung für die Außenwände beschäftigt, denn wir wollten eine Farbe, die den Aufbau der Wand nicht zerstört, sondern die Wasserdampfdurchlässigkeit fördert und ein angenehmes Raumklima erzeugt. So kamen wir nach einer Beratung im Großhandel 'Farben Schultze Leipzig' auf die Sylitol Bio-Innenfarbe von Caparol", sagt Peter Nägele. "Das Material ließ sich sehr einfach und gut verarbeiten. Vor allem die gute Deckkraft hat mich begeistert, ein einmaliges Streichen direkt auf die Fermazellplatten genügte. Die Holzfaserstruktur der Platten führte zu einer schön strukturierten Anmutung. Und auch die Farbtöne sind harmonisch und angenehm."
Die hochwertige Sylitol Bio-Innenfarbe auf Silikatbasis ist hochdiffusionsfähig. Sie ist lösemittelfrei, frei von Konservierungsmitteln, Weichmachern und foggingaktiven Substanzen. Mit dem Zertifikat "für Allergiker geeignet" gemäß Prüfzeugnis des TÜV Nord für den Farbton Weiß sind Allergiker und empfindliche Menschen auf der sicheren Seite. Das Natureplus-Siegel bescheinigt die Umweltverträglichkeit. Die in Weiß und Altweiß hergestellte Farbe ist nach allen gängigen Farbtonkollektionen abtönbar
Die Architekten Philipp Egger und Peter Nägele bewohnen seit Anfang 2009 die zwei im Obergeschoss entstandenen Wohnungen selbst. Sie sind begeistert von dem angenehmen Wohnklima, das mithilfe einer kontrollierten Wohnraumbelüftung und durch die Innendämmung entstanden ist. Zwar wurde der Passivhausstandard mit einem Heizwärmebedarf von weniger als 15 kWh/(m²a) nicht ganz erreicht, mit dem tatsächlichen Heizwärmebedarf von 28 KWh/(m²a) sind die Bauherren dennoch sehr zufrieden. Die Zentralheizung mit Wärmerückgewinnung muss nur an sehr kalten Tagen zugeschaltet werden. Was die Bewohner aber besonders freut, ist die sehr konstante Luftfeuchtigkeit von 45 bis 50 Prozent, die absolut wohngesund ist und bei der Schimmel keine Chance hat.