"Der Fokus des Wiederaufbaus muss auf den Bedürfnissen der Frauen und Kinder liegen. Dazu gehört der Kampf gegen sexuelle Gewalt, die Gesundheit von Frauen, der Zugang zu Land, Eigentumsrechten und Personaldokumenten und die Bildung für Kinder", erklärt Markmiller. Auch in die landwirtschaftliche Produktion müsse investiert werden. Markmiller: "Vor allem darf man jetzt nicht darauf drängen, dass Geld möglichst schnell auszugeben." Viel wichtiger sei es, die Finanzierung langfristig anzulegen, damit die Haitianer eine stabile und perspektivreiche Zukunft bekämen.
CARE arbeitet seit 1954 in Haiti und hat einen Fünfjahresplan über 100 Millionen US-Dollar zum Wiederaufbau des Landes erstellt, der Frauen und Mädchen in den Mittelpunkt stellt. "Wir werden weiterhin die Ursachen von Armut bekämpfen, um gute Regierungsführung und eine gerechtere und egalitärere Gesellschaft zu fördern", so Markmiller.
Direkt nach dem Erdbeben in Haiti verteilte CARE Nahrung, Wasserreinigungstabletten, Wasserkanister, Wasser, Hygiene- und Unterkunftspakete, Werkzeug zur Reparatur von Häusern, Matratzen, Decken, Neugeborenen- und Schwangerenpakete. Bis heute hat CARE knapp 300.000 Menschen mit der Nothilfe erreicht. Viele der Verteilungen richteten sich ausschließlich an Frauen, da sie die Hilfe unmittelbar ihrer Familie zukommen lassen. CARE war bereits vor dem Erdbeben mit 130 Mitarbeitern in Haiti vertreten.