Aufgrund der Zerstörung der Infrastruktur Haitis, der desolaten politischen Zustände im Armenhaus des Westens und des Todes zahlreicher Helferinnen und Helfer durch das Erdbeben, war es anfangs schwierig, zu den Notleidenden durchzukommen. "Mittlerweile kann man die Nothilfe für Haiti als gut koordiniert und von Tag zu Tag effizienter bewerten", so Scharrenbroich. Bis heute habe CARE knapp 40.000 Menschen mit der ersten Nothilfe erreicht. "Wir haben sauberes Trinkwasser, Wasserkanister, Hygiene-Pakete, Matratzen und Decken verteilt und sind dabei, weitere Zelte zu besorgen", Scharrenbroich weiter.
CARE denke aber bereits jetzt an den Wiederaufbau. Dafür erhoffe CARE sich weitere finanzielle Unterstützung seitens der Spender, der Regierungen Deutschlands und Luxemburgs sowie der Europäischen Union. Wenn die Nothilfe in zwei Monaten auslaufe, dann beginne die wichtige Übergangshilfe für den Wiederaufbau. "Diese muss jedoch ausreichend finanziert werden, damit die Menschen wieder eine Perspektive für ihr Land sehen", appellierte Scharrenbroich.
"Der Wiederaufbau wird mindestens bis zum Jahr 2015 dauern. Er muss - natürlich gemeinsam mit den Haitianern - genauestens koordiniert, geplant und ausgeführt werden, um nachhaltig zu sein", so Scharrenbroich. Für den Wiederaufbau plane CARE den Bau von erdbebensicheren Häusern, Schulen und Krankenhäusern sowie die Wiederherstellung von Wasserleitungen. Damit die Haitianer nicht von ausländischen Almosen abhängig blieben, müsse in Bildung, Gesundheit sowie Beschäftigung fördernde Maßnahmen, vor allem in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, investiert werden. All dies seien Bereiche, in denen CARE besondere Erfahrungen habe.