Die internationale Gemeinschaft dürfe nun nicht die Fehler von der Hungerkrise des Jahres 2005 wiederholen. "Damals zögerten die Regierung und Geber zu lange, um Hilfe zu leisten. Das Geld floss erst, als die Bilder von hungernden Kindern um die Welt gingen", sagt Wolfgang Tyderle. "Doch da war die Krise schon in vollem Gange." Deswegen müsse jetzt sofort geholfen werden, um eine Katastrophe abzuwenden. Zwar gäbe es diesmal einige Verbesserungen im Vergleich zu 2005. Die nigrischen Behörden hätten früher reagiert und viele Organisationen wie CARE hätten bereits erste Vorsorgemaßnahmen getroffen. "Doch der Wiederaufbau in Haiti ist derzeit im Fokus aller Finanzgeber, auf den Niger schaut kaum jemand", so Tyderle. Die Hilfsmaßnahmen des Welternährungsprogramms seien beispielsweise nur zur Hälfte finanziert.
CARE Deutschland-Luxemburg versorgt 63.000 Menschen mit so genannten Cash-for-Work Programmen. Mit diesem Geld können sie Saatgut und Lebensmittel kaufen. Zudem sollen Futtermittelbanken ausreichend Viehfutter bereitstellen und Getreidebanken die Ernährung der Einwohner sicherstellen. Futtermittel- und Getreidebanken sorgen zudem langfristig dafür, ausreichend Nahrung und Futter zu speichern und für zukünftige Engpässe vorbereitet zu sein.