Als die Länderdirektorin von CARE Haiti, Sophie Perez und ich vorbei laufen, sehen wir viele Menschen, die sich gegen den unglaublichen Verwesungsgestank Taschentücher über Mund und Nase gebunden haben. Müll aller Art häuft sich in den Straßen rund um den Platz. Ein überquellender Müllwagen steht verlassen in der Gegend. Die Kanäle sind verstopft mit Plastiktüten, Flaschen und unbeschreiblichen Dingen. Als sie die immer weiter wachsenden Müllberge sieht, schüttelt Sophie den Kopf. "Wir müssen dringend dieses Müllproblem lösen", sagt sie. "Wenn das so weiter geht, werden sich Krankheiten ausbreiten."
In den letzten Tagen hat sich CARE darauf konzentriert, das Wasserreinigungsmittel "Pur" zu verteilen. Es ist hoch wirksam und kann praktisch jede Art von Wasser trinkbar machen. Aber um es zu benutzen, benötigt man zwei 20-Liter Kanister - einen für dreckiges, den anderen für das saubere Wasser - und die Ärmsten hier haben noch nicht mal einen eigenen Trinkbecher. Für viele ist das Zauberpulver "Pur" also bei weitem nicht genug.
"In den nächsten Tagen werden wir Pur mit den Hygiene-Paketen verteilen. Eingepackt in große Eimer, die die Menschen dann benutzen können", sagt Sophie. Die Pakete werden auch andere entscheidende Dinge, von Seife bis Desinfektionstüchern, beinhalten, damit die Überlebenden unter diesen entsetzlichen Bedingungen gesund bleiben.
In der Zwischenzeit organisiert CARE einen Tankwagen, der Wasser auf den Platz vor unserem Hauptquartier bringt. Und eine große "Blase", um das Wasser zu lagern. Es gibt so viel zu tun in der ganzen Stadt. Aber wir werden unsere Nachbarn vor unserer Bürotür darüber nicht vergessen.