Aus Sicht der Caritas sind Förderprogramme im Sozialen Bereich eine gute Möglichkeit, neue Lösungen für alte Probleme zu entwickeln. Wirksame und erprobte Ansätze müssen dann aber regelfinanziert werden und im ganzen Land Wirkung entfalten. So hat sich beispielsweise in Bezug auf die Kinder- und Jugendarmut gezeigt, dass sich diese nicht nur auf die individuellen Lebenslagen und Teilhabechancen der Betroffenen auswirkt. Armut bei Kindern und Jugendlichen ist auch mit hohen Folgekosten für die Kommunen verbunden. Eine Strukturförderung aber wirkt langfristig den Kosten für Land und Kommunen entgegen und ist bei wirksamen Handlungsansätzen wie etwa den Präventionsketten zukunftsweisend. Präventionsketten setzen an den bestehenden Angeboten und Strukturen in einer Kommune oder einem Kreis an und zielen auf eine lebenslaufbegleitende Förderung und Bildung von Kindern und Jugendlichen ab. Hier könnte beispielsweise ein Landesfamilienfördergesetz dazu beitragen, die bisherigen Förderangebote zu bündeln und über eine Strukturförderung zu verstetigen.
Um die Attraktivität systemrelevanter Berufe zu stärken, sieht es die Caritas im Land als notwendig an, dass das Land bei der Gewinnung und Ausbildung der Fachkräfte unterstützt. Die beim Wirtschaftsministerium angesiedelte Fachkräfteallianz ist ein Beispiel, um etwa die Beschäftigung von Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund zu stärken. Weitere Innovationen sind gefragt, um gute Rahmenbedingungen für pflegerische und soziale Berufe zu schaffen. Die Caritas Baden-Württemberg setzt in die künftige Landesregierung die Erwartung, hier voranzugehen, statt auf den Bund zu warten.
Die Positionen der Caritas Baden-Württemberg zur Landtagswahl 2021 im Internet: www.caritas-waehlt.de