1. Jedes Kilo zählt
Jugendliche sollten bereits beim Kofferpacken daran denken, dass sich ihr Gepäck während des Aufenthaltes erfahrungsgemäß tendenziell verdoppelt. Und die Gepäckbestimmungen der Airlines sind streng: Lediglich ein Gepäckstück ist im Flugpreis enthalten.
Das Maximalgewicht variiert je nach Land und Airline. Jeder zusätzliche Koffer kostet und sollte vorher angemeldet werden. Wer größeres Sportgepäck oder Musikinstrumente mitnehmen möchte, informiert sich unbedingt vorab bei der Fluggesellschaft. Oft ist es besser, diese Dinge vor Ort auszuleihen. Schulen und Betreuer geben hierzu Tipps.
2. Das gehört in den Koffer
Ganz wichtig ist, die passende Kleidung je nach Jahreszeit und Umgebung auszuwählen.
Überhaupt ist es besser, generell weniger Kleidung mitzunehmen und sich lieber entsprechend der Mode des Gastlandes vor Ort einzukleiden. Viele Dinge sind vor Ort sogar günstiger als in Deutschland.
Kopien aller wichtigen Dokumente, die im Handgepäck mitgenommen werden, gehören unbedingt auch in den Koffer. Ebenfalls sinnvoll sind Adapter für elektrische Geräte wie Kamera oder Laptop. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Stromspannung im Gastland häufig eine andere ist als zuhause.
Wer regelmäßig Medikamente nimmt, sollte einen Vorrat an verschreibungspflichtigen Medikamenten mitnehmen. Empfehlenswert ist eine entsprechende Erklärung des Arztes in englischer Sprache.
3. Wichtiges und Nützliches fürs Handgepäck
Hier gelten die allgemeinen Bestimmungen: Maximal zehn Behältnisse mit maximal 100 Milliliter in einem durchsichtigen Plastikbeutel verpackt. Aber Achtung: Auch Lipgloss und Haargel zählen als Flüssigkeiten. "Neben Reisepass, Visum, Flugticket und Versicherungskarte sollten auf jeden Fall auch die Kontaktdaten der Betreuer im Gastland, der Gastfamilie sowie der Organisation greifbar sein", sagt Tasja Frenzel, Leiterin Internationale Schulprogramme bei den Carl Duisberg Centren. "Denn wenn sich ein Flug verspätet, sollten vor allem die Gastfamilie und der Betreuer informiert werden. Klingt einfach, wird aber in der Aufregung schon einmal vergessen."
Auf langen Flügen ist es nützlich, Waschzeug zum Frischmachen und Wäsche zum Wechseln dabei zu haben - dies hilft auch, wenn der Koffer zu spät ankommt.
4. Einreisebestimmungen beachten
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. So ist es auch mit Gastgeschenken. Bei deren Auswahl sollten künftige Austauschschüler unbedingt die Einfuhr- und Quarantänebestimmungen des Einreiselandes beachten. Wurstwaren, frisches Obst sowie Alkohol sind nicht erlaubt. Gegen eine gute Schachtel Plätzchen oder alkoholfreie Pralinen ist dagegen nichts einzuwenden. Darüber freuen sich auch die Gasteltern!
"Die Einreisebestimmungen für Neuseeland sind besonders streng", weiß die 16-jährige Austauschschülerin Anke B. "Bei meiner Einreise wurde ich gefragt, ob ich noch Schmutz an den Wanderschuhen hängen habe oder frische Lebensmittel, Pflanzen oder Pflanzensamen dabei habe. Mir fiel ein, dass in meinem Tagebuch eine getrocknete Blume klebte. Also erklärte ich dem Zollbeamten, ich hätte eine Pflanze in meinem Gepäck.
Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich sie in meiner Tasche gefunden. Der freundliche Zollbeamte ließ mich daraufhin mit den Worten 'No worries' ziehen, die Blume durfte einreisen".
5. Die Rückreise
Die Jugendlichen müssen darauf achten, dass sie laut Zollbestimmungen Waren nur bis zu einem Wert von 430 Euro nach Deutschland zollfrei einführen können. Alles andere müssen die Heimkehrer verzollen. Bei zehn Paar neuen Jeans mit Labels kann es Probleme geben; auch ein neuer Laptop muss angegeben werden.
Noch ein Tipp zum Schluss: "Koffer sollten am besten mit einem bunten Koffergurt, einem individuellen Aufkleber oder einem Schleifchen kenntlich gemacht werden", so Frenzel. "Erst neulich hat eine Schülerin berichtet, dass sie versehentlich den falschen Koffer mitgenommen hat. Den Fehler hat sie erst nach eineinhalb Stunden Fahrt zu Hause bei der Gastfamilie bemerkt."