"Dass das größte deutsche Telekommunikationsunternehmen Manager und Aufsichtsräte des eigenen Unternehmens bespitzelt hat, ist ein Skandal und macht zutiefst betroffen. Das Grundvertrauen in den Datenschutz in Deutschland ist erschüttert, wenn ein Unternehmen ihm anvertraute Daten so schändlich missbraucht" kritisiert Ulrich Bösl.
Wenn die Untersuchungen den Verdacht erhärten, dass Journalisten, Manager und Aufsichtsräte über die technischen Möglichkeiten des Telekommunikationsunternehmens bespitzelt wurden, sei auch politisches Handeln geboten. Über einen Untersuchungsausschuss beim Bundesjustizministerium ist das in Art. 10 Grundgesetz geschützte Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnis beim Bundespost-Nachfolgeunternehmen Deutsche Telekom AG zukünftig wirksam sicherzustellen.
"Wenn in Deutschland ein Bespitzelungsskandal den nächsten jagt und der Schutz der Persönlichkeitsrechte aus angeblichen Sicherheitsgründen immer mehr in den Hintergrund gerät, zeigt sich akuter Handlungsbedarf" so Bösl weiter.
Das Thema schlägt indes im Unternehmen hohe Wellen. Bösl: "Angst und Sorge haben auch die Beschäftigten und Betriebsräte der Telekom. Wer seine Führungskräfte und Aufsichtsräte bespitzelt, dem ist auch mehr zuzutrauen. Es muss untersucht werden, ob auch Betriebsräte und Mitarbeiter gezielt überwacht wurden und ob auch deren Email-Verkehr unberechtigt ausgespäht wurde."
Die CGPT fordert schon jetzt, die Verantwortlichen für solche Straftaten ohne Anse-hen der Person - und vor allem ohne Abfindung - aus dem Konzern zu entfernen.