Strom:
- Senkung der Stromsteuer könnte privaten Haushalten eine Entlastung von ca. 1,4 Mrd. Euro bringen
- Sparpotenzial durch Wechsel von Grundversorgung zu alternativen Versorgernbei durchschnittlich 846 Euro jährlich
- Durchschnittlicher Strompreis an der Börse so niedrig wie zuletzt im Juni 2021
- Stromnetzentgeltein den Bundesländern variieren stark – bis zu 203 Euro Unterschied
- CO2-Preis steigt 2024 auf 40 Euro je Tonne – Kosten von 190 Euro beim Gas und 252 Euro bei Heizöl
- Wechsel aus Grundversorgung zu alternativem Anbieter spart im Schnitt 1.286 Euro im Jahr
- Gaspreis an der Börse nach starkem Anstieg auf fast 40 Euro pro MWh wieder leicht gesunken, aktuell bei 36 Euro/MWh
- Netznutzung für Gas in Mecklenburg-Vorpommern 39 Prozent höher als in Bayern
1. Stromsteuer
– Würde die Stromsteuer von 2,05 ct. pro Kilowattstunde ein Cent gesenkt, würde ein Single knapp 19 Euro weniger im Jahr zahlen, eine Familie rund 62 Euro.
– Bei einem angenommenen Jahresstromverbrauch in Deutschland von 491 Mrd. kWh von dem auf die Haushalte etwa 27 Prozent fallen, würde die Entlastung durch die Senkung der Stromsteuer für die Haushalte etwa 1,39 Mrd. Euro betragen. Für die Industrie wären es ca. 2,27 Mrd. Euro Entlastung.
– Die Senkung der Mehrwertsteuer wäre eine zweite staatliche Entlastungmöglichkeit. Hier könnte ein Single im Jahr um rund 69 Euro und eine Familie um 196 Euro entlastet werden, sollte der Mehrwertsteuersatz von 19 auf 7 Prozent gesenkt werden.
2. Sparpotenzial durch Anbieterwechsel
– Das Sparpotenzial durch einen Wechsel von der Stromgrundversorgung zu alternativen Anbietern ist weiterhin auf Rekordniveau. Während eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 5.000 kWh Strom beim Grundversorger im Schnitt 2.364 Euro zahlt, werden bei alternativen Anbietern für die gleiche Menge Strom durchschnittlich nur 1.519 Euro fällig. Ein Wechsel zu günstigen Alternativversorgern spart im Schnitt 848 Euro im Jahr.
– Der Strompreis für Neukund*innen liegt mit durchschnittlich 30 Cent die Kilowattstunden auf Vorkrisenniveau. So niedrig war der Strompreis für Neukund*innen zuletzt im November 2021.
– „Die Preise von alternativen Energieanbietern sinken für Neukund*innen deutlich und dadurch ist das Sparpotenzial durch einen Anbieterwechsel aktuell auf Rekordniveau“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Beim Strom befinden sich die Neukundenpreise auf Vorkrisenniveau. Bei fast allen alternativen Anbietern sind die Preise so günstig, dass die Preisbremse für Strom nicht mehr greift. Verbraucher*innen sollten jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. So können sie beim Strom bis zu 1.771 Euro sparen.“
3. Börsenstrompreis so günstig wie zuletzt im Juni 2021
– Der Strompreis an der Börse (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) befindet sich auf einem niedrigen Niveau. Im August liegt der durchschnittliche Strompreis je Megawattstunde bei 71 Euro. So niedrig war der Preis zuletzt im Juni 2021. Im Vergleich zum August 2022 ist der aktuelle Strompreis 84 Prozent geringer. Im August vergangenen Jahres erreichte der Börsenstrompreis einen Höhepunkt.
4. Netznutzungsentgelte für Strom variieren regional stark - Unterschied bis zu 203 Euro
– Die Netznutzungsentgelte für Strom unterschieden sich je nach Bundesland stark. Am meisten zahlen Verbraucher*innen aus Brandenburg (588 Euro), Schleswig-Holstein (587 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (558 Euro), am wenigsten Stromkund*innen aus Bayern (385 Euro). Damit ist die Netznutzung in Brandenburg knapp 53 Prozent bzw. 203 Euro teurer als in Bayern. Verbraucher*innen zahlen im Osten Deutschlands rund 14 Prozent mehr für die Netznutzung als im Westen (474 Euro vs. 416 Euro).
– Netznutzungsentgelte haben großen Einfluss auf den Strompreis für Verbraucher*innen, da die Netzkosten gut ein Viertel des Strompreises ausmachen. Auch dies ist jedoch regional unterschiedlich. Im Norden und Nordosten ist der Anteil am Strompreis größer als im Süden.
– „In Bundesländern, die verstärkt erneuerbare Energien ausgebaut haben, müssen Stromkund*innen hohe Netznutzungsentgelte bezahlen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Die Investitionen in Windkraft und Solaranlagen sorgen für höhere Netzkosten, die auf Verbraucher*innen der Region umgelegt werden.“
Gas
1. CO2-Abgabe
– Laut Medienberichten hat die Bundesregierung beschlossen, die CO2-Abgabe für Verbraucher*innen 2024 auf 40 Euro statt auf 35 Euro, wie im Brennstoffemissionshandelsgesetz festgelegt, anzuheben. Dadurch erhöhen sich die Heizkosten für Gas- und Heizölkund*innen.
– Ein Musterhaushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh muss durch die Anhebung der CO2-Abgabe auf 40 Euro je Tonne im Jahr 2024 insgesamt 190,40 Euro an Kosten zahlen. Das sind knapp 24 Euro bzw. 14 Prozent mehr als bei der ursprünglich geplanten Abgabe von 35 Euro. Bei einer CO2-Abgabe von 35 Euro die Tonne lägen die Kosten für die Musterfamilie bei 166,60 Euro.
– Ein Singlehaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh Gas hat 2024 Kosten von 47,60 Euro – sechs Euro mehr als nach der bisherigen CO2-Abgabe.
– „In den kommenden Jahren wird das Heizen mit Gas und Öl nicht nur durch die CO2-Abgabe kontinuierlich teurer“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsfu?hrer Energie bei CHECK24. „Wir rechnen damit, dass fossile Brennstoffe in Zukunft insgesamt teurer werden. Daher lohnt sich ein Vergleich der Anbieter in jedem Fall. Durch einen Wechsel aus der teuren Gasgrundversorgung zu einem alternativen Anbieter sparen Verbraucher*innen aktuell im Schnitt knapp 1.300 Euro."
Heizöl:
– Eine Musterfamilie mit einem Verbrauch von 2.000 Liter Heizöl im Jahr zahlt 2024 insgesamt 252,25 Euro an CO2-Abgabe. Das sind knapp 32 Euro bzw. 14 Prozent mehr als ursprünglich laut dem Brennstoffemissionshandelsgesetz fällig waren.
– Ein Single, der mit Öl heizt, muss 2024 insgesamt 63,06 Euro für die CO2-Abgabe aufbringen. Ohne Anhebung des CO2-Preises lägen die Kosten bei 55,18 Euro. Die Erhöhung des CO2-Preises bedeutet für einen Einpersonenhaushalt Mehrkosten von rund acht Euro.
2. Sparpotenzial durch Anbieterwechsel
– Durch einen Wechsel von der Grundversorgung zu alternativen Versorgern sparen Verbraucher*innen beim Gas aktuell Tausende Euro. Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlt in der Grundversorgung im August 2023 durchschnittlich 3.175 Euro pro Jahr. Für die gleiche Menge Gas zahlen Neukund*innen von alternativen Anbietern im Schnitt 1.889 Euro jährlich. Ein Wechsel zu günstigen Alternativversorgern spart durchschnittlich 1.286 Euro im Jahr.
– Der Neukundenpreis für Gas ist aktuell so niedrig wie seit eineinhalb Jahren nicht. Verbraucher*innen zahlen im Schnitt 9,4 Cent die Kilowattstunde, so wenig wie zuletzt im Dezember 2021.
3. Börsengaspreis nach Anstieg wieder leicht gesunken
– Der Gaspreis im Großhandel ist nach dem Preisanstieg von knapp 28 Prozent innerhalb eines Tages wieder leicht gefallen (Dutch TTF Natural Gas Futures für September). Nach dem Monatshöhepunkt von fast 40 Euro die Megawattstunde werden aktuell 34 Euro fällig.
4. Gasnetznutzung in Mecklenburg-Vorpommern 39 Prozent höher als in Bayern
– Auch bei den Netznutzungsentgelten für Gas gibt es große regionale Unterschiede. Am meisten zahlen Verbraucher*innen aus Mecklenburg-Vorpommern (475 Euro), dem Saarland (454 Euro) und Sachsen-Anhalt (451 Euro), am wenigsten Gaskund*innen aus Bayern (342 Euro). Damit ist die Netznutzung in Mecklenburg-Vorpommern knapp 39 Prozent teurer als in Bayern. Im Osten Deutschlands zahlen Verbraucher*innen rund elf Prozent mehr für die Netznutzung als im Westen (428 Euro vs. 384 Euro).