Im Juli 2023 musste ein Musterhaushalt für die jährlichen Energiekosten durchschnittlich 5.593 Euro aufbringen. Im Vormonat bezahlte dieser Musterhaushalt im Schnitt insgesamt 5.579 Euro. Das ist ein Anstieg um 0,3 Prozent.
Im Vergleich zum Dezember 2022 sind die Energiekosten um 22 Prozent gesunken. Damals musste der Musterhaushalt im Schnitt 7.171 Euro zahlen.1
Heizen (Gas, Heizöl):
– Im Vergleich zum Dezember 2022 sind die Preise für das Heizen deutlich gesunken: um 34 Prozent. Damals musste der Musterhaushalt im Schnitt für Gas und Heizöl noch 3.280 Euro aufwenden, aktuell sind es 2.157 Euro. Im Vergleich zum Vormonat (2.152 Euro) stiegen die Kosten um 0,2 Prozent.
– Grund für den Kostenanstieg beim Heizen ist der gestiegene Heizölpreis. Während Gas im Vergleich zum Vormonat um knapp ein Prozent günstiger wurde, stieg der Heizölpreis um drei Prozent. Der durchschnittliche Heizölpreis (2.000 Liter) lag im Juli 2023 bei 1.860 Euro (Vormonat 1.813 Euro). Im Vergleich zum Dezember 2022 ist der Preis für 2.000 Liter Heizöl um 25 Prozent gesunken (2.466 Euro).
– Der Börsenpreis für Gas (European Gas Spot Index THE) ist im Monatsmittel im Juli 2023 im Vergleich zum Dezember 2022 stark gesunken. Damals lag der Börsengaspreis noch bei durchschnittlich 117 Euro pro MWh. Aktuell werden im Schnitt 30 Euro pro MWh Gas im Großhandel fällig. Das ist ein Minus von 74 Prozent.
– „Gas war für Verbraucher*innen im vergangenen Jahr extrem teuer“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Nun sind allerdings die Großhandelspreise seit einigen Wochen auf niedrigem Niveau und besonders alternative Anbieter geben dies an ihre Kund*innen weiter. Grundversorger haben hingegen mit Abstand die höchsten Preise am Markt. Verbraucher*innen der Grundversorgung sollten jetzt aktiv werden und wechseln. So können Familien aktuell im Schnitt 1.300 Euro an Gaskosten sparen. Es lohnt sich in jedem Fall, Preise zu vergleichen.“
Strom:
– Die Kosten für Strom sind im Juli 2023 weiter leicht gesunken. Im Schnitt wurden 1.868 Euro fällig. Das sind 0,1 Prozent weniger als im Vormonat (1.870 Euro). Im Vergleich zum Dezember 2022 sind die Stromkosten um 20 Prozent gesunken (2.334 Euro).
– Der Börsenstrompreis ist weiter gesunken. Im Juni 2023 kostete eine Megawattstunde Strom im Schnitt 91 Euro. Aktuell liegt der Preis bei durchschnittlich 74 Euro. Das ist ein Rückgang um 19 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2022 ist das vergleichsweise günstig. Damals wurden an der Börse im Schnitt 244 Euro fällig. (Leipziger Strombörse EEX Day Ahead volumengewichtet).
– „In der Energiekrise mussten Verbraucher*innen so viel für Strom bezahlen wie nie zuvor“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Nun sind vor allem bei alternativen Versorgern die Preise wieder gesunken. Deswegen sollten Kund*innen jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. Im Vergleich zur Grundversorgung lassen sich so zusätzlich zur Strompreisbremse im Schnitt 623 Euro sparen. In der Grundversorgung liegen noch 62 Prozent aller Tarife über der Strompreisbremse.“
– Weiterhin wird zur Entlastung der Industrie und der Verbraucher*innen über eine Senkung der Stromsteuer debattiert. Eine Familie würde bei einer Senkung der Stromsteuer von 2,05 Cent auf 1 Cent knapp 62 Euro weniger zahlen, ein Single knapp 19 Euro. Eine größere Entlastung für Stromkund*innen wäre die Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent. Eine Familie würde so um 196 Euro entlastet, ein Single um 69 Euro.
Mobilität (Benzin, Diesel, Strom):
– Die Kosten für Mobilität sind im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen. Während die Kosten im Juni 2023 bei durchschnittlich 1.556 Euro lagen, wurden im Juli im Schnitt 1.567 Euro fällig – ein Plus von 0,7 Prozent und der dritte Monat in Folge mit gestiegenen Spritpreisen. Im Vergleich zum Dezember 2022 liegen die Kosten um 0,6 Prozent höher (1.557 Euro).
1Definition: Der Energiekostenindex von CHECK24 zeigt, wie viel ein Musterhaushalt im Jahr für Strom und jeweils gewichtet entsprechend der bundesweiten Verteilung für Heizen (Gas und Heizöl) sowie Mobilität (Benzin, Diesel, Strom) ausgeben muss. Die Daten werden rückblickend bis einschließlich Juni 2010 erhoben.